'Morgen ist auch noch ein Tag' - dieser Spruch liegt mir (leider?) näher als das 'Was Du heute kannst besorgen..." Meinem Freund Martin geht es offenbar ebenso. Denn die russische Entsprechung ziert ein Spruchband seiner/unserer Gute-Nacht-Lampe. Diese bastelten wir anläßlich seines 60. Geburtstages vor nun schon wieder 4 Jahren aus Schweißdraht, Lockenwicklern und Gedichten. Seitdem holen wir sie jedes Jahr pünktlich am St. Martins Tag hervor, erinnern uns an die schöne Feier und das heimelige Licht leitet uns langsam hinüber in die bevorstehende Adventszeit...
Donnerstag, 18. November 2010
Mittwoch, 17. November 2010
Sanft
Letzten Samstag war kurz vorm Marathon noch ein kleines Konzert mit den MINERS zu spielen. Unser Techniker und seine Frau waren zusammen achtundachtzig Jahre alt geworden und da wollten wir natürlich gerne ein Ständchen bringen. Weil die beiden unsere krachige Seite schon zur Genüge kennen, hatten wir uns gedacht, die Gäste mit einer rein akkustischen Einlage zu überraschen. Und Songs zu spielen, die normalerweise nicht zu unserem Repertoire gehören. Man musste freilich Obacht geben: Wie ich zur Einleitung von "Orange Blossom Special" kurz "30-Tonner-Diesel" von G. Gabriel ansang, gab's welche, die wollten das ganze Lied hören. Aber es hat Spass gemacht und kam insgesamt ganz gut an.
Foto by Black Calla
Montag, 15. November 2010
Aller guten Dinge...
Geliebäugelt hatte ich insgeheim schon damit, noch ein kleines 42 km Läufchen im Herbst zu absolvieren; übers Knie brechen wollte ich es jedoch nicht. Aber da die Erkältung sich mit Hausmittelchen in den letzten 10 Tagen noch in Schach halten ließ und der Wetterbericht für den Sonntag Großartiges versprach, musste ich gestern früh unbedingt los. 100 km weit entfernt wurde 11.00 Uhr der Startschuss abgefeuert für den 11. Werdauer Herbstmarathon. Eine kleine Veranstaltung mit insgesamt vielleicht 300 Teilnehmern. Doch nachdem wir beides kennengelernt haben, ist uns diese Art des Sporttreibens lieber als die Massenläufe mit internationaler Beteiligung.
Der strahlende Sonnenschein und die spätsommerlichen Temperaturen verliehen mir geradezu Flügel. Bis zum km 35 hatte ich Zwischenzeiten, die sehr viel schneller waren, als noch vor 6 Wochen in Berlin. Und das trotz einiger Anstiege. Doch Wunder gibt's halt leider nur im Märchen. Das km-40-Schildchen war schon in Sichtweite, als mich ein Wadenkrampf in die Knie zwang. Da half nur hinsetzen und massieren. Gewundert habe ich mich, dass ich die letzten 2,5 km überhaupt noch laufen konnte. Irgenwie habe ich mich ins Ziel gequält. 04:12:58. Nun ist es erstmal genug. Für dieses Jahr.
Sonntag, 7. November 2010
Halloween
Der letzte Miners-Auftritt diesen Jahres fand vergangenes Wochenende in der Garage Chemnitz statt. Ein schön morbides Ambiente für eine Party von Untoten. Die trafen spät doch dafür reichlich ein und ab halb 12 hatten wir 90 min viel Spass miteinander. Auch wenn ich mir an zerbrochenen Bierflaschen die Hand aufschnitt und mein Mikroständer beim An-die-Wand-werfen zu Bruch ging. Schöner Abend! Bilder gibt’s später, die müssen erst noch durch die Zensur…
Freitag, 22. Oktober 2010
Der andere Elvis
Müsste ich mich in meinem Plattenschrank auf einen einzelnen Künstler beschränken und der dürfte außerdem nicht Bob heißen, dann wäre Elvis sicher keine schlechte Wahl, Elvis Costello. Er gehört zu jenen Künstlern, die nicht eher Ruhe finden, bevor sie sich in jeder Spielart des Rock'n'Roll mal versucht haben, also vielseitig sind und trotzdem unverwechselbar. Und gescheit außerdem dazu.
Eine neue Platte kommt in diesen Tagen auf den Markt, produziert von T Bone Burnett, und was man hier hören kann, klingt ziemlich cool...
National Ransom EPK | Elvis Costello from Concord Music Group on Vimeo.
Dienstag, 19. Oktober 2010
Ladies and Gentlemen - The Masons!
Es wird mal wieder langsam Zeit, an dieser Stelle hier eine Lanze für eine Band zu brechen. Eigentlich bin ich nur ganz selten mal direkt auf Suche nach Musik, die mir gefallen könnte. Meist findet sie mich unverhofft und manchmal bin ich so überwältigt, dass die Liebe länger anhält. Ein Leben lang vielleicht, aber doch mindestens über viele Jahre. So auch hier:
Vor ca. 10 Jahren blieb ich in der VISIONS an einem Artikel kleben, da war von einer Garagen-Bluesrock-Kapelle die Rede, deren Sänger trug ein LYNYRD-SKYNYRD-T-Shirt und dessen Stimme sollte sich anhören wie die Reinkarnation von Elvis. Das waren drei Koordinaten, die auf den ersten Blick überhaupt nicht zusammen passten nach dem Reinheitsgebot des Rock'n'Rolls. Kein Garagenrocker würde derartige musikalische Vorbilder sein eigen nennen. Höchstens als Joke. Für mich waren das aber immer schon drei Seiten derselben Medaille. Myspace gab's damals noch nicht und so bestellte ich mir hier das Debütalbum:
Mein erster visueller Eindruck: Hier macht jemand Platten, der Vinyl liebt (kam in orange Vinyl und mit gelber 7" EP als Zugabe). Mein erster Höreindruck: Richtig großartige Songs aber leider in einer Scheiß Qualität. Letzteres musste ich schon nach wenigen Durchläufen revidieren. Diese Musik braucht einen dreckigen Sound geradezu, cleaner wäre nicht besser, im Gegenteil. Ich brauchte mehr, also noch das fast zeitgleich erschienene Nachfolgealbum, mit schlichtem Cover, schlichtem Namen aber genauso phantastischen Songs wie auf dem Debüt:
Die Besetzung war auch noch noch dieselbe: Tom Frank (Songschreiber, Sänger, Gitarrist und Bandleader) mit Jimmy James, Divo Garcia und Suzy Homewrecker als treibende Kraft hinter dem Drumkit.
Danach gab's in größeren Anständen noch zwei weitere Alben, mit wechselnden Mitspielern, wie die Vorgänger auch auf Middle Class Pig Records erschienen. Mit diesem Kleinstlabel scheint sich ein enthusiastischer Enddreißiger aus der Tübinger Punkrockszene seine Träume selbst zu erfüllen und ich bin ihm sehr dankbar dafür. Die Qualität der Songs auf "Wichita" und "Youngblood" fällt gegenüber der ersten beiden Scheiben etwas ab; die letzte Platte ist gar eine Art Resteverwertung aus den Jahren `96/`97, trotzdem sind beide LP's ihr Geld allemal wert. Wenn man sie denn noch bekommt.
Informationen über die Band gab's indes herzlich wenig. Bis ich 2005 zufällig rechtzeitig die Ankündigung einer Europa-Tournee entdeckte. Und da habe ich mir zum zweiten Mal in meinem Leben an zwei aufeinanderfolgenden Abenden ein und dieselbe Band angeschaut. Weil mich das erste Konzert in Dresden einfach umgeblasen hat. Ich werde NIE vergessen, wie Tom Frank auf die Bühne der Groovestation schlurfte, in jeder Hand zwei Flaschen Bier. Die stellte er in einer Reihe neben den Mikroständer, schnallte sich in aller Ruhe seine Flying V um, schaltete den Amp ein und leerte zum Feedback die erste Pulle auf Ex. Danach warf er die Flasche in die Mitte der noch leeren Tanzfläche, sie zerschellte und es ging los. Wahnsinn. Den nächsten Tag bin ich der Band hinterher gefahren...
Seitdem gab's leider weder neue Platten noch eine Tour. Zumindest hab' ich das nicht mitbekommen. Weil es bis vor zwei Jahren nicht mal eine website der Band gab. Vielleicht gab's die Band zwischenzeitlich auch nicht mehr, keine Ahnung. Aber: jetzt kommen sie wieder! Leider nicht bis in unser Hinterland, doch wer in Südwestdeutschland wohnt und auf heftigen Rock'n'Roll steht, sollte sich diese Chance nicht entgehen lassen. Es gibt wenig Bands, wo es mit so viel Feuer zur Sache geht. Man muss es freilich mögen. Hier sind die dates:
27.10.2010 Tübingen, Tangente Night
31.10.2010 Frankfurt, Nachtleben
Und hier gehts zur myspace-Seite der MASONS
Sonntag, 17. Oktober 2010
Warum in die Ferne schweifen...
... wo doch eine ganz zauberhafte Landschaft nur eine reichliche Autostunde von hier entfernt liegt. Wir hatten uns schon lange einmal vorgenommen, für länger als einen Tagesausflug in das Elbsandsteingebirge zu fahren. Geworden ist erst etwas daraus, als Freund und Bandkollege Schorsch anfragte, ob wir im Herbst mal eine Woche mitkommen würden. Er hatte dort in einer Hütte beim Renovieren geholfen und bekam dieselbe zum Selbstkostenpreis eine Woche lang zur Verfügung. Da haben wir natürlich sofort zugestimmt.
Eigentlich hätte man sich gar nicht bewegen müssen, so traumhaft war allein der Blick von der Hütte aus. Im Tal lag das Örtchen Königstein, vis-a-vis tronte die Festung und rechter Hand zog die Elbe majestätisch dahin. Und das alles bei größtenteils herrlichstem Herbstwetter. Der Mischwald leuchtete in kräftigen Farben und morgens war die Welt mit einem weichen Nebel überzogen.
Neben ausgiebigen Wanderungen beidseits der Elbe habe ich seit einer Ewigkeit mal wieder den Klettergurt angelegt. Ich hatte stets einen ziemlichen Schiss dabei und habe damals hauptsächlich deswegen damit aufgehört. Andererseits ist das auch ein recht zeitintensives Hobby gewesen, wenn man davon wegwollte, immer nur anderen an der Leine hinterher zu kraxeln. Schorsch war aber auch länger nicht am Fels und so tasteten wir uns langsam ran an die Materie (unsere Jüngsten hatten wir ja schließlich auch dabei). Fünf Wege am "Papst" und an der "Klamotte" sind es dann am Ende gewesen, alle zwischen I und III, doch das ist egal. Es hat mir Spass gemacht und Lust auf mehr.
Insgesamt waren es wirklich schöne sechs Tage und ich werde die nächste Zeit noch etwas zehren können davon.
Freitag, 8. Oktober 2010
Ab in die Schweiz!
Gemeint ist die Sächsische. Denn die werden der MINERS-Bassist Schorsch und ich samt unseren Familien in den nächsten acht Tagen unsicher machen. Eine kleine Hütte am Hang mit Blick auf Königstein ist gemietet und das Wetter soll ganz gut werden. Nach ca. 12 Jahren Pause wollen wir beide mal wieder gemeinsam klettern gehen. Wenn ich nicht abstürze, schreib' ich hinterher mal, wie's gewesen ist...
Montag, 4. Oktober 2010
Sechzehnhundertdreißig war's...
... es trug sich zu dort oben am Meer. Kaum glaubhaft noch, was damals geschah, und es bewegte die Menschen sehr..."
So beginnt einer meiner liebsten deutschsprachigen Titel aus der Zeit, da meine Heimat noch eingezäunt war. "Bernsteinhexe" heißt der Song und "Transit" die Band. Die gleichnamige LP erschien als Debüt 1982. Da war die Band schon fast 10 Jahre unterwegs und hatte ein Dutzend Titel im Radio, aber eben noch keine Platte. Denn die durfte damals nur machen, wer politisch zumindest unverdächtig war. "Transit" jedoch rekrutierten anfänglich Ihre Anhänger aus Lindenberg-Fans. Egon Linde(!) der Sänger hatte eine ähnlich schnoddrige Art zu singen und die Affinität zu maritimen Themen war ebenfalls stark ausgeprägt. Sang der Udo "Hoch im Norden" hieß es bei "Transit" "Ich fahr' an die Küste". Ende der Siebziger wurden jedoch die Arrangements ausgefeilter und textlich orientierten sich "Transit" zunehmend an historischen Themen. Das war unverfänglich und das Staatslabel Amiga hob den Daumen. Das alles hätte mich damals sicher nicht weiter interessiert, doch Songs wie "Hildebrandlied" oder eben "Bernsteinhexe" haben eine derartige emotionale Tiefe, dass ich meiner postpubertären Phase hin und weg war.
In den letzten Jahren habe ich immer mal wieder google mit den Namen der beiden Songschreiber Egon Linde oder Siggi Scholz gefüttert, mit dem Ergebnis, dass beide wohl noch ab und zu auftreten, im kleinen Rahmen und mit mecklenburgischen Volksliedern. Sogar das hätte ich mir mal angehört, aber die Gelegenheit ergab sich nie. Bis jetzt:
Denn jetzt sind sie zurück. Als "Transit", fast in Originalbesetzung, mit einer kleinen Tour durch den Osten und sogar mit neuen Liedern! Ich kann es kaum glauben! Das ist einfach nur schön...
am 11. Dezember 2010 in Dresden, Tante Ju
am 29. Januar 2011 in Freiberg, Tivoli
Dienstag, 28. September 2010
Marathon II
Nachdem ich im Mai eigentlich ganz gut über den Rennsteig gekommen war - 04:45 für 43,5 km sind als Einstieg keine schlechte Zeit sagte unser Vorturner - hatte ich für den Herbstmarathon das Ziel nun etwas höher gesteckt. 04:00 wollte ich in diesem Jahr gerne noch knacken und so ganz unrealistisch ist das in der Planungsphase auch nicht mal gewesen. Allerdings kamen mir den Sommer über verschiedene andere Dinge in die Quere, mitunter stand auch nur ich selbst mir im Weg, so dass ich das Ziel zeitweise etwas aus den Augen verlor. Am Ende meiner Vorbereitung auf den Berlin-Marathon standen jedenfalls nur ganze 160 Trainingskilometer auf der Habenseite und das ist für 13 Wochen entschieden zu wenig (ich kenne Läufer, die putzen das in einer Woche weg). Jedenfalls bin ich letzten Samstag dann mit sehr gemischten Gefühlen nach Berlin gefahren.
Zum Glück gab's zuallererst ein herzliches Wiedersehen mit lieben Freunden, die eine Bahnstunde entfernt wohnen und uns zwei Tage Asyl gewährten. Armin ist selber schon mehrfach in Berlin gelaufen (Bestzeit 03:30) und hatte noch den einen oder anderen Tipp für uns. Zum Wetter allerdings konnte er wenig sagen; die letzten 20 Jahre hatte es zum Berlin-Marathon nicht geregnet.
Der Wettkampftag begann für uns mit Wecken um 5:00 Uhr. Wir waren mit der Örtlichkeit nicht vertraut und wollten nicht zu spät kommen. Eine reichliche Stunde vor dem Start waren wir im abgesperrten Start-/Zielbereich am Brandenburger Tor und das war keineswegs zu früh. Viele Läufer waren schon da und es begannen sich bereits die leidigen Schlangen vor den mobilen Toiletten zu bilden. Wettermäßig hätte es schlimmer kommen können; positiv ausgedrückt hatten wir optimale Temperatur- und Windverhältnisse zum Laufen. Dass es dazu auch dauerregnete, spielte wirklich nur anfangs eine Rolle, als wir noch fröstelnd auf den Startschuss warteten.
Unmittelbar vor uns stand ein sogenannter Pacemaker, mit der Zielzeit 04:00 und an dem versuchten wir erstmal dranzubleiben. Der eigene Puls war noch im Rahmen und die ersten 15 Kilometer sahen wir gar nicht mal schlecht aus. Zur Halbzeit waren wir mit 02:01 allerdings schon etwas abgeschlagen und der frühe Krafteinsatz zeigte erste Folgen. Mal tat es hier weh, mal da, bald überall. Den vielzitierten Mann mit der Keule bei km 35 habe ich zwar auch diesmal nicht getroffen, doch ab km 30 war sein Bruder ständig auf meiner Höhe und lachte mich aus: 'Hehehe, du wirst immer schwächer, merkst Du das?...'
Das letzte Drittel machte mir dann wirklich kaum noch Spaß. Da konnte weder das nette, aufmunternde Berliner Publikum und die vielen Straßenkapellen etwas dran ändern. Ich wollte nur noch, dass alles aufhört. Brandenburger Tor in Sicht, endlich! Was, noch mal weitere 400 m, Scheiße! Die Euphorie, die mich noch im Mai ins Ziel pushte, war diesmal einfach nicht aufzufinden. Runners High? Fehlanzeige! Frustration, Depression, Schluss mit Laufen, endgültig...
04:14:24 stand schließlich auf der Urkunde und in trockenen Kleidern mit einem Erdinger Alkoholfrei in der Hand konnte ich dann auch langsam wieder klar denken. Hey, ich hatte es immerhin geschafft (ca. 1.000 Starter gaben vor dem Ziel auf). Und ich war deutlich schneller als zum Rennsteiglauf (was hatte ich denn erwartet bei meiner lausigen Vorbereitung?). Mein Weltbild rückte allmählich wieder aus der Schieflage zurück. Und heute, zwei Tage danach, mit abklingenden Muskel- und Gelenkschmerzen kann ich fast schon so etwas wie Freude darüber empfinden, einmal an Deutschlands größtem Marathon teilgenommen zu haben; einem der fünf Majors worldwide. Fotos hab' ich allerdings keine gemacht, dafür war meine Laune am Sonntag einfach zu mies...
Dienstag, 24. August 2010
Donnerstag, 15. Juli 2010
Fertig
Die letzten 2 Wochen habe ich mich gefühlt wie ein Messi. Der 12 Jahre alte Teppichboden im Wohnzimmer musste einem Holzfussboden weichen und das brauchte Zeit. Währenddessen waren die wirklich nicht wenigen Möbelstücke von 27 Quadratmetern auf die übrige Wohnung verteilt. Auf viele Dinge hatten wir während dieser Zeit keinen Zugriff. Das Endspiel hörte ich zum Beispiel im Radio (was nicht wirklich ein Verlust gewesen zu sein scheint). Sehr vermisst habe ich hingegen, gezielt Musik zu hören. Heute ist diese Durststrecke nun zuende gegangen. Der Plattenspieler wurde installiert und in dem sonst noch leeren Zimmer die erste Platte seit einer kleinen Ewigkeit aufgelegt. Ohne dass ich mir wirklich was dabei gedacht hatte, war das spontan "Saved" von Bob Dylan.
Donnerstag, 1. Juli 2010
Mittwoch, 30. Juni 2010
DAS kann man twittern!
Herr Wulff darf vor seiner Frühverrentung als Bundespräsident wenigstens noch mal ordentlich zittern und die Regierung bekommt eine weitere öffentliche Watschen für ihr Versagen.
Aber keine Angst, natürlich wird sich nichts grundsätzlich ändern. Da brauche ich z.B. nur die tweets einer gewissen Frau Wawzyniak zu lesen (deren Kommentar zum Ausgang des ersten Wahlganges: "Menno, ich hab' um 19.00 Uhr einen Termin!") - schon bin ich wieder auf dem Boden der Tatsachen angelangt...
Dienstag, 25. Mai 2010
"Das kann man nicht twittern"
Ein treffendes Motto hatten sich die Macher des feinen Orange-Blossom-Special-Festivals da diesmal ausgesucht. Denn die Bandbreite der vertretenen Musikrichtungen lässt sich nicht mit 140 Zeichen beschreiben. Außerdem geht es gemächlich zu im Weserbergland. Dies und ein paar Gründe mehr lassen uns seit nunmehr neun Jahren zu Pfingsten den Bandbus mit allerlei Camping- und Festivalequipment und unseren (inzwischen teilweise erwachsenen) Kindern beladen und fünf Stunden Anreise quer durch Deutschland auf uns nehmen. Üblicherweise reisen wir Freitagabend erst an, doch das Programm war in diesem Jahr schon am ersten Tag so hochkarätig, dass wir den noch schulpflichtigen Kids einen Freistellungsantrag für den Unterricht schreiben mussten - wichtige familiäre Angelegenheit! Ein bisschen schade fand ich das schon, dass da drei Acts am Anfang des Wochenendes schon "verbraten" wurden, doch ich mutmaße pekuniäre Beweggründe (freitags sind Bands billiger zu buchen als am Wochenende). Egal, wir schafften es fast, rechtzeitig zur Eröffnung dazusein. Die Kids sahen den Opener UNBUNNY und ich baute derweil mit Schorsch die Zelte auf.
EARTHBEND war dann unser Festivalauftakt. Aus Finsterwalde (!) kommendund klassischen Gitarrenrock zelebrierend. Mountain? Hendrix? Na so in etwa. Stylisch perfekt (Marschall-Retroamp und fast alles, was Gibson an Klassikern auf den Markt geworfen hat) und spieltechnisch voll auf der Höhe. Vor allem der Drummer war eine Sahne! Ich liebe ja sowieso Trio-Besetzung und diese war perfekt aufeinander eingespielt. Ich fands gut, aber nach einer Stunde war's dann auch genug.
Danach kam nämlich David Eugene Edwards mit WOVEN HAND. Ihn habe ich mittlerweile mehrfach live gesehen und bin immer wieder aufs Neue beeindruckt von dieser Intensität. Ich kann nicht verstehen, wenn das Gebahren des Frontmannes als Spinnerei abgetan wird. Ich bin überzeugt, dieser Mann meint es ernst.
Der nächste Künstler, WILLIAM FITZSIMMONS, sicher auch, obwohl er mit seinen, im niedlichen Deutsch vorgetragenen Ansagen eine wohltuende lockere Heiterheit verbreitete ("eigentlich kann ich gar kein deutsch...doch die Stimmung hier...es kommt aus mir heraus...aus meinem Bart). Um danach zu Herzen gehende Lieder darzubieten. Musikalisch über jeden Zweifel erhaben. Mein Highlight am Freitagabend!
Seit einigen Jahren trollt sich dann ein Großteil des Publikums Richtung Stadtkrug, um zu Konservenmusik abzutanzen. Das ist nichts für uns. Wir setzen uns noch auf ein letztes Bier an die Weser und freuen uns später beim Einschlafen auf den nächsten Tag...
Der begann offiziell mit den CHAMPIONS. Die letzten zwei Titel, die ich mitbekommen habe, waren nicht so mein Ding. Etwas zu bemüht für meinen Geschmack.
Mit THE INNITS konnte ich schon mehr anfangen. Singender Schlagzeuger, Pose wie Levon Helm, cool. Allerdings weiß ich gar nicht, ob das alles nur ein Gefälligkeitsdienst war. Auf der Bandsite gibt es keine Gigs (und wer so gut spielt, der HAT gigs!).
Von GARDA, die aus Dresden kommen und sehr gelobt werden im Moment, habe ich wenig mitbekommen. Ich war zu sehr auf die nächste Band fokussiert und am frühen Nachmittag nicht auf Musik zum Träumen eingestellt. Aber der Applaus am Ende war schon sehr euphorisch.
Dann kamen THE DEATH LETTERS aus den Niederlanden. Ich glaube ja, R-Man, der Labelchef von Glitterhouse und Stag-O-Lee hätte die beiden gerne als archaisches Bluesduo vermarktet. Was aber da von der Bühne kam, war lupenreiner Punkrock. Die Fotografen wichen einen Meter von der Bühnenkante zurück, als der Gitarrist und Sänger urplötzlich in ihre Richtung sprang. Das war eine ganz große Show! Dafür gehe ich auf Livekonzerte und nicht für Bands, die ihre Platten abspielen! Phantastisch!!!
Danach mochte ich mir eigentlich TAMIKREST aus Mali anschauen, doch leider enterte zuerst Chris Eckman die Bühne, quasi der "Entdecker" der Touareg-Combo. Und ihn habe ich schon so oft gesehen, wie ich OBSse erlebt habe. Mein Sohn erzählte mir später, er habe ein T-Shirt gesehen, mit der Aufschrift "I'm not Eckman". Na, nix für ungut. Der gute Mann hat früher sicher viel für Glitterhouse geleistet und sich damit ein lebenslanges Auftrittsrecht gesichert. Tamikrest kamen bald danach, doch auch dafür hatte ich nicht die richtigen Antennen dabei. Nach drei Songs drehte eine Runde über den Zeltplatz.
KASHMIR, die gehypten (es gab z.B. ein abgesperrtes Areal: freizuhalten für Kashmir-Nightliner), führten sich ebenso auf und gingen mir eher auf die Nerven. Doch das hatte ich mir vorher schon gedacht und war nicht enttäuscht, denn eine schöne Band kam noch.
KANTE. Hatte ich noch nicht gesehen. Haben mich sehr begeistert. Hier stimmte alles. Das sympathische Auftreten, die tolle Musik, die feinen Texte. Da muss ich unbedingt wieder hin. Derzeit spielen sie Theater in Dresden, mal sehen...
Am Sonntag ließ ich wieder die erste Band Band sein und ärgerte mich, dass ich nicht früher da war, als ich die letzten beiden Titel von THE FOG JOGGERS hörte und sah. Cool! Außer der Name, der mich abgeschreckt hatte...
Bei der nächsten Band stand ich direkt vor der Bühne, gute Gelegenheit, Michael J. Sheehy beim Gitarrestimmen abzulichten:
SAINT SILAS INTERCESSION heißt sein Sideproject mit Bruder Patrick und Garage Rock ist die Devise. Alles sauber arrangiert, ordentlich Druck, drei Sänger, aber irgendwie fehlt das I-Tüpfelchen auf dem Ganzen. Seine eigene Musik passt besser zu ihm, ist authentischer. Der Schluss war eigenartig abrupt: Das war's , Tschüß. Aber unterm Strich war's schon OK.
GOLDEN CANINE aus Schweden verpasste ich, warumauchimmer. Also ich sah sie wohl schon, doch hängengeblieben ist nur die Posaune. Aber dank der Tochter konnte ich das Versäumte nachholen. Die CD ist schön und erinnert mich an Port O'Brien, die immer noch auf Heavy Rotation läuft im Hause muldensound.
Dann erschien sie, auf die ich mich schon zwei Tage freute: GEMMA RAY mit fünfköpfiger Band. Es dauerte ein Weile, bis ihre ca. 20 Gitarreneffekte verkabelt waren, aber es war ja schon schön genug, ihr bei dieser Sache zuzusehen.
Doch dann ging's los. Traurigschöne Lieder, in vielen Farben schimmernd, den Blick in die unendliche Ferne gerichtet, mit voller Stimme mal klagend, mal sehnsuchtsvoll, hach... Hatte ich bislang noch keine Platten von ihr zu Hause, jetzt habe ich sie alle.
Keine Minute ihres Auftritts war langweilig. Zum Schluss hin gab's noch einige Überraschungen. Blitzschnell zog sie das 30 cm lange Küchenmesser aus der Tremolohalterung ihrer Gitarre, spielte ein kurzes Slide und steckte es wieder weg, noch ehe die Fotografen ihre Auslöser gedrückt hatten. Leider versagte kurz darauf das zweite Gesangsmikrofon sein Dienst, als es gebraucht wurde (ich schiebe das definitiv auf den Soundman) und so gab es ein sicher ungewolltes Kabelgewirr und umfallendes Mikrostativ mit folgendem kollosalem Durcheinander auf der Bühne. Das tat mir sehr leid für G.R. , denn es blieb ein etwas hilfloses Gefühl nach einem überwältigenden Auftritt übrig. Danach konnte eigentlich nichts mehr kommen.
Es kamen noch MURDER BY DEATH. Schöne LP-Cover, noch schönere T-Shirt-Motive, doch wenn Du gerade 100 Minuten einer Engelsstimme gelauscht hast, ist Gesang aus dem Mittleren Westen der USA nicht das, wonach Du Dich sehnst.
THE GODFATHERS waren nicht schlecht für ihr Alter. Abgeklärter Sänger, ehrliche Punkrocksongs. Zu anderer Zeit am anderen Ort wäre ich begeistert gewesen.
Bei SAVOY GRAND musste ich dann nach einer halben Stunde müdigkeitsbedingt aufgeben. Es ist absolut richtig, mit einer leisen Band den Abend zu beschließen. Doch es muss mich, wie bei KANTE und WILLIAM FITZSIMMONS geschehen, schon sehr begeistern, weil um diese Zeit meine Batterien eigentlich schon leer sind.
Eines noch: Der Sound vor der Bühne war dieses Jahr bescheiden. (vornehm ausgedrückt). Wenn man bei einer, eigentlich rein akkustisch spielenden, Band es in 30 Meter Entfernung ohne Ohrstöpsel nicht aushält, kann das wohl nicht richtig sein. Und es Basstrommel heißt zwar auf englisch Kickdrum, doch sollte sie deswegen nicht wie eine Snare klingen. Zu laut, zu spitz, zu übersteuert, nicht schön, nein, gar nicht schön...
Doch deswegen lassen wir uns die Stimmung nicht vermiesen und fahren nächstes Jahr zu Pfingsten wieder nach Beverungen, denn das 15. wird wohl noch stattfinden, oder?
Am Abreisetag kriege ich IMMER den Blues, doch das hier war NICHT UNSER Zeltplatz...
Sonntag, 16. Mai 2010
Ziemlich kalt
Mitte Mai kann es abends frisch sein, damit ist zu rechnen. Doch dass das Thermometer nur 3 Grad über Null zeigen würde, das hatten wir nicht erwartet. Der Wind blies auch noch über die Reiche Zeche und die Bühnenbeleuchtung bestand zum großen Teil aus diesen neumodischen LED-Lampen, da war es auch mit der Strahlungswärme nicht weit her.
Den Leuten vor der Bühne war mindestens genauso kalt und wer sich schon um diese frühe Zeit aufgemacht hatte, der fuhr erstmal ein. Unter Tage war's nämlich 10 Grad wärmer und Musik gab's ja dort auch. Würde ich genauso gemacht haben, wäre ich Publikum, wahrscheinlicher sogar wäre ich bei diesem Wetter gar nicht erst losgegangen. Umso schöner, dass doch geschätzte 50 Leute während unseres Auftritts ausharrten und zuhörten.
Abends wurde es dann noch etwas voller. Die Techniker möglicherweise auch. Denn was beim Headliner "Los Banditos" aus den Boxen kam, das war nicht zum Anhören. Und das lag definitiv nicht an der Band, denn hinter der Bühne klang es großartig.
Egal, abgehakt. Das nächste Open Air, das wir spielen, ist unser eigenes. Da können wir alles besser machen. Oder auch nicht...
Samstag, 15. Mai 2010
Master of Disaster
Zwei MINERS-Shows in zwei Tagen, wenn sich das mal ergibt, so freue ich mich immer ganz besonders. Da kriegt man so in etwa ein Gefühl dafür, wie es wäre, wenn man touren würde. Bei den miesen Wetterprognosen der letzten Tage hatte ich allerdings nicht ganz so viel Lust, Open Air Konzerte zu spielen. Doch da muss man durch.
Gestern abend stand das Forsthaus Güsen auf unserer Liste. Ein langjähriger Freund, durch den ich übrigens auch DEAD MOON kennengelernt habe, wiederholt dort alljährlich seine Polterabendfeier. Ein bunter, gut gelaunter und ja, versoffener, Haufen Dreißig- bis Mittvierzigjähriger. Alle zwei Jahre schauen auch wir mit vorbei.
Das Dilemma ging am Nachmittag schon los. Als wir nämlich den Anhänger mieten wollten, war der vorbestellte nicht aufzufinden und so mussten wir mit einem Riesenungetüm Vorlieb nehmen. Wenigstens zum selben Preis. Allerdings waren wir damit sehr viel langsamer unterwegs als geplant. Ständig wurden wir von Trucks überholt. Denen habe ich dann aus der zweiten Reihe freundlich zugeprostet. Einer der Fahrer gestikulierte wild und gab uns zu verstehen, dass wir mal rechts raus fahren sollten. Taten wir. Der gute Mann folgte uns und wies uns auf dem Parkplatz darauf hin, dass wir vorne links einen Platten hätten. Das wäre uns wohl gar nicht aufgefallen, so gut wie wir unterwegs seien. Nein, niemand hatte was gemerkt.
Die nächste halbe Stunde waren wir damit beschäftigt, einen 19er Schlüssel aufzutreiben. Schorsch seiner überlebte die erste Schraube schon nicht. Nette Türken halfen uns aus. Erstaunlicherweise hatte sogar das Ersatzrad Luft drauf und so konnten wir wenig später die Fahrt fortsetzen. Der Terminplan war allerdings nicht mehr zu halten. Außerdem hatten die Verzögerungen und die langsame Fahrerei dazu geführt, dass uns 50 km vor dem Ziel noch das Bier ausgeging. Das ist uns noch nie passiert!
In Güsen angekommen, waren wir dann schon so lange unterwegs, dass wir erstmal in der Bahnhofsgaststätte einen Teller Bratkartoffeln mit Sülze reinschaufeln mussten. Bezahlt hat Breiti, weil er am Nachmittag die neuen Reifen aufgezogen hatte, hihihi...
Inzwischen war es dunkel und die Meute erwartete uns schon ungeduldig. Also schnell den ganzen Mist abladen und aufbauen. Auf Bäume klettern, Spanngurte für die Lampen ziehen, Mikrofone verkabeln. Alle wollten gerne mit anpacken, doch letztlich muss man den Kram doch alleine machen, zu kompliziert. Irgendwann war es dann soweit. Die Lampen wurden hochgefahren, die Bühne wurde in gleißendes Licht getaucht und... plötzlich war es zappenduster. Woran es lag, haben wir trotz intensiver Suche nicht herausbekommen. Eine Phase war noch da und so konnten wir wenigstens laut machen, wenn auch im Dunkeln.
Das Schlagzeug hatten wir gleich im Anhänger aufgebaut. Die Boxen auch. Wie ich so nach oben kraxle, um meinen Amp einzuschalten, macht es ratsch und mir ist die Hose überm Arsch zerissen. Boris sagte, haha, das voll der Punk. Ich fands nicht so cool, weil es ziemlich zog.
Inzwischen war Mitternacht vorbei und wir konnten endlich anfangen. Und das war wirklich befreiend nach dem ganzen Mist. Das Publikum reagierte auch sofort und so hatten wir schöne 100 Minuten zusammen. Ich hatte das Gefühl, die Show meines Lebens zu spielen. Stimme gut, Gitarrensound phantastisch und die Solos glückten wie noch nie. Hat einen riesigen Spass gemacht. Danach haben wir dann noch einige weitere Biere gezischt, mit Düse, Schnulf, Jensor und den anderen Granaten. Dummerweise lasse ich mich dann meistens noch auf Schnäpse ein und die habe ich leider jetzt noch im Schädel.
Breiti hatte sich schön an Vita-Cola gehalten und fuhr uns sicher in den beginnenden Morgen. Halb acht war Freiberg erreicht und ich konnte mich ins Bett fallen lassen. Das fuhr mich noch eine Weile durchs Zimmer und ließ mich dann wenigstens drei, vier Stunden schlafen. Die Nachwirkungen des schönen Abends sind noch präsent, doch das wird schon werden. Spätestens wenn ich auf die Bühne gehe. In einer Stunde kommen die Jungs und dann fahren wir zum Soundcheck. Mal sehen, was heute noch so passiert...
Sonntag, 9. Mai 2010
Nach 43,5 Kilometern...
... in 4 Stunden, 45 Minuten und 16 Sekunden tat mir eigentlich nichts wirklich weh. Heute, einen Tag später, sieht es freilich etwas anders aus, doch das ist nichts im Vergleich zu der Freude über meinen allerersten Marathon.
Mittwoch, 28. April 2010
Noch 9 Tage
Bei gefühlten 20 Grad Lufttemperatur abends um 7 noch mal los für ein lockeres Waldläufchen - ein wunderbares Gefühl. Leider empfanden wahrscheinlich hunderttausendtrilliarden Insekten ebenso, ein Haufen Viecher überall in der Luft. Aber ansonsten wunderbare 12 km.
Ohrstöpsel:
Pearl Jam "Riot Act" (2002)
Sonntag, 25. April 2010
The Miserable Rich
Ihr Dresdner Konzert musste ich leider verpassen, da die eigene Band probte. Gerade erreichte mich eine e-mail mit dem Hinweis auf die heutige 20.00 Uhr - Sendung auf bytefm. Da gibt's ein Interview mit der Band und bestimmt auch Musik von der aktuellen Platte. Danke, Martin!
Samstag, 24. April 2010
Noch 13 Tage
Strahlend blauer wolkenloser Himmel und Idealtemperaturen. Selten hatte ich so eine Lust aufs Laufen wie heute. Die Strecke von letztem Sonntag stand auf dem Programm. Als Abschluss der Intensivphase. Nun, ganz so intensiv war sie bei mir nicht. Ich bin nicht häufiger gelaufen, als ich das hier kundgetan habe. Und das ist nach Meinung mancher Buchautoren zu wenig. Trotzdem glaube ich, wird es reichen, um über die 43 km-Strecke zu kommen. Auch wenn die heutige nicht 28 (wie letzte Woche angenommen), sondern nur 27 km lang war. Doch mit 360 Höhenmetern Anstiegen eine ganz gute Vorbereitung auf den Rennsteig. Wir werden sehen.
Unterwegs fühlte ich mich gegenüber letzter Woche deutlich fitter. Weniger Puls, keine schmerzenden Knie. Das war schon unheimlich (In der Band sagen wir: gute Probe - schlechter Auftritt). Egal, ich habe es genossen, das schöne Wetter und das Gefühl hinterher. Nun muss ich mich lediglich noch 2 Wochen locker halten und darf nicht krank werden. Dann wird's schon klappen...
Ohrstöpsel: keine - war auch ohne Musik schon zu schön, um wahr zu sein...
Mittwoch, 21. April 2010
Noch 16 Tage
Zum Glück ist heute nur eine kurze Strecke von 14 km geplant, denn das Wetter hält alles parat: Von Wind über Regen bis hin zu Schneeschauern. Doch die Stimmung ist gut, wir (ich habe heute zwei Mitläuferinnen) freuen uns dass drei Tage nach dem langen Lauf nichts wirklich weh tut.
Ohrstöpsel: keine
Montag, 19. April 2010
My Will Is Good
... sagte ich mir heute morgen zwar in Anbetracht der vor mir liegenden Laufkilometer, war mir aber gar nicht so sicher, ob ich denn am Abend noch die Lust haben würde, für ein Konzert nach Dresden zu fahren. Doch nach einem kleinen Nachmittagsschlaf war ich wieder hinreichend fit und begann mich zu freuen auf Port O'Brien.
Das Samstagskonzert der Band in Leipzig war ausverkauft gewesen und auch am Sonntagabend strömten genügend Leute zum Beatpol in Dresden um das Venue ordentlich zu füllen. Erfreulich viel Jungvolk auch und gar nicht mal so die Folkietypen, sondern gut gemischt.
Den Auftakt gab Punkt 9 Laura Gibson aus Portland/OR im butterblumengelben Kleid. Sie trug eigene Songs zur Gitarre vor und wurde dabei von einigen Freunden an Schlagwerk, Tasten und Fagott (?) sehr stimmig unterstützt. Die gedehnten Vokale mochte ich nicht ganz so sehr, doch das Songwriting war bezaubernd.
Nach einer kleinen Umbaupause gingen dann Port O'Brien auf die Bühne und ohne Umschweife fing Van mit dem ersten Song an, die anderen stiegen ein. Wer die Mitstreiter im Moment sind, vermag ich nicht zu sagen. Für mich war das auch nicht soo wichtig, den Port O'Brien sind in erster Linie Van Pierszalowski und Cambria Goodwin, die beiden Songschreiber und Sänger. Da Cambria leider nicht mit tourt, sang Van alleine und bildete auch so den Mittelpunkt der Show. Nach drei Songs mit der Akustischen wurde das rotkarierte Baumwollhemd ausgezogen und die Telecaster umgehängt. Und was auf den beiden Platten "nur" rhythmisch ist, rockt live gewaltig. Van sprang dabei umher wie Kurt C. in seinen besten Zeiten und man muss sich wundern, dass nichts ernstes passiert. Alle Hits wurden gespielt und das eine oder andere Lied wurde gewidmet: "Sour Milk / Salt Water" an Cambria und "Pigeonhold" an eine Person namens Christof, womit wohl Ellinghaus, der Chef von City Slang gemeint gewesen sein mag. Dieser kantige Song endete in einer langen, ekstatischen Gitarrenorgie und ging nahtlos über zu "My Will Is Good", was einer geradezu reinigende Wirkung entfaltete. Das Schönste aber hatte uns Van für den Schluss aufgehoben. Die Band stimmte "I Woke Up Today" an und der Sänger hievte soviel Publikum auf die Bühne, wie gerade hinpasste. Das tanzte und klatschte ausgelassen und alle sangen den Refrain mit. So einen Knaller muss man erst mal haben. Nach rund 80 min war das Programm durch. Es gab Zugaben. Für einen akustischen Song bat Van Laura Gibson als Duett-Partnerin noch einmal auf die Bühne (aber Cambria konnte sie nicht ersetzen; sollte sie sicher auch nicht...).
Nach der Show stand Van dann noch eine ganze Weile am Merch-Stand und signierte. Da meine Frau krankheitsbedingt zu Hause bleiben musste, bat auch ich um eine Widmung. Er nahm sich die Zeit, den Vornamen buchstabiert zu bekommen und nun ziert seine Unterschrift und "Get Well Soon!" das Cover unseres "Threadbare"-Vinyls. Schön...
Nach einer kleinen Umbaupause gingen dann Port O'Brien auf die Bühne und ohne Umschweife fing Van mit dem ersten Song an, die anderen stiegen ein. Wer die Mitstreiter im Moment sind, vermag ich nicht zu sagen. Für mich war das auch nicht soo wichtig, den Port O'Brien sind in erster Linie Van Pierszalowski und Cambria Goodwin, die beiden Songschreiber und Sänger. Da Cambria leider nicht mit tourt, sang Van alleine und bildete auch so den Mittelpunkt der Show. Nach drei Songs mit der Akustischen wurde das rotkarierte Baumwollhemd ausgezogen und die Telecaster umgehängt. Und was auf den beiden Platten "nur" rhythmisch ist, rockt live gewaltig. Van sprang dabei umher wie Kurt C. in seinen besten Zeiten und man muss sich wundern, dass nichts ernstes passiert. Alle Hits wurden gespielt und das eine oder andere Lied wurde gewidmet: "Sour Milk / Salt Water" an Cambria und "Pigeonhold" an eine Person namens Christof, womit wohl Ellinghaus, der Chef von City Slang gemeint gewesen sein mag. Dieser kantige Song endete in einer langen, ekstatischen Gitarrenorgie und ging nahtlos über zu "My Will Is Good", was einer geradezu reinigende Wirkung entfaltete. Das Schönste aber hatte uns Van für den Schluss aufgehoben. Die Band stimmte "I Woke Up Today" an und der Sänger hievte soviel Publikum auf die Bühne, wie gerade hinpasste. Das tanzte und klatschte ausgelassen und alle sangen den Refrain mit. So einen Knaller muss man erst mal haben. Nach rund 80 min war das Programm durch. Es gab Zugaben. Für einen akustischen Song bat Van Laura Gibson als Duett-Partnerin noch einmal auf die Bühne (aber Cambria konnte sie nicht ersetzen; sollte sie sicher auch nicht...).
Nach der Show stand Van dann noch eine ganze Weile am Merch-Stand und signierte. Da meine Frau krankheitsbedingt zu Hause bleiben musste, bat auch ich um eine Widmung. Er nahm sich die Zeit, den Vornamen buchstabiert zu bekommen und nun ziert seine Unterschrift und "Get Well Soon!" das Cover unseres "Threadbare"-Vinyls. Schön...
Sonntag, 18. April 2010
Noch 19 Tage
Noch einmal ein längeres Läufchen im Pulk. 28 km, sagt der Trainer, sind es im Ganzen und die liebe Gattin eines Läufers versorgte uns an Kilometer 11 und 19 mit allerlei fruchtigen Snacks und Getränken. Das Wetter war fantastisch und da ich mir den Wecker eine Stunde vor der Zeit gestellt hatte, sah ich sogar von Beginn an klare Bilder. Die Strecke führte uns in größerer Entfernung rings um unsere Stadt, auf und ab, durch Wald, Wiesen und Felder. Schönstes Stückchen waren ein paar Kilometer entlang der Mulde, unserem Flüsschen hier. Wir haben es sehr genossen, soweit man das sagen darf, denn anstrengend war es natürlich auch. Am Schluss habe ich den Gedanken verdrängt, dass die Strecke in knapp 3 Wochen nochmal 15 km länger ist als die heutige - irgendwie werde ich das schon schaffen...
Ohrstöpsel: keine
Sonnencreme vergessen und nun etwas viel Farbe auf der Stirn...
Donnerstag, 15. April 2010
Noch 22 Tage
Ein bescheidener Arbeitstag verursachte mir leichte Kopfschmerzen. Ich hatte gehofft, das Laufen hilft. Da meine 7 und 14 km Strecke mit einem Anstieg beginnt, wurde das Hämmern erstmal schlimmer. Nach dem Berg war's auszuhalten und als sich die anderen üblichen Zipperlein meldeten, rückte der Kopfschmerz etwas in den Hintergrund. 14 km. Das Wetter - ebenfalls bescheiden. Nebel bei 5 Grad plus.
Ohrstöpsel:
Soundtrack "The Boat That Rocked" (2009)
Sonntag, 11. April 2010
Noch 26 Tage
Normalerweise möchte ich beim Laufen alleine für mich sein, meinen Gedanken nachhängen und Musik hören (neuerdings). Meine "Beweg"gründe sind andere als ein paar gesellige Stunden und Runden. Doch seit meine Frau mich dazu gebracht hat, auch an Wettkämpfen teilzunehmen, bin ich notgedrungenermaßen ein Vereinsmeier geworden. Nein, das ist für mich nicht negativ belegt, es sind wirklich sehr nette Mitmenschen, mit denen wir im letzten Jahr zum Rennsteiglauf gefahren sind und ich habe meinen Horizont ziemlich erweitern können, aber ich brauche es eben nicht unbedingt, das Laufen in der Gruppe. Man trifft sich jeden Sonntagmorgen halb neun, was für mich eine enorme Herausforderung darstellt, aber heute war ich mal wieder dabei.
Nieselregen. 6 Grad plus. Und dem müden Körper trotzdem 22 km abgerungen. Die ersten drei habe ich noch gar nicht richtig gucken können, alles war irgendwie verschleiert. Das Schönste war das verspätete Frühstück oder "brunch" hinterher...
Ohrstöpsel:
keine, aus sozialen Gründen...
Mittwoch, 7. April 2010
Noch 30 Tage
Das Hoch aus dem Süden zog nach Osten ab und hier blieb es den ganzen Tag. Ein Grund mehr für einen kleinen Waldlauf nach der Arbeit. Etwas wärmer als gestern wars und etwas lockerer gings dann auch. 7 km mit dem lustigen Geschrammel von Black Francis im Ohr.
Mit Musik bin ich bis vor 10 Tagen eigentlich noch nie gelaufen. Weil das akustische Naturerleben für mich mit dazugehörte zum visuellen. Aber auf längeren Distanzen und vor allem bei mehreren Runden kann es alleine schon auch ein bissel langweilig werden. Und nachdem ich mich daran gewöhnt habe, finde ich es toll, mal wieder intensivst Musik hören zu können. So habe ich gerade heute entdeckt, dass man auch ein ganzes Schlagzeug und den Bass auf eine einzige Spur mischen kann, man dann mit einem 4-Track-Recorder auskommt und das Ergebnis trotzdem oder gerade deswegen ziemlich rockt. Aber hier hat ja auch der Gitarrist produziert und nicht der Schlagzeuger.
Ohrstöpsel:
Frank Black "The Cult Of Ray" (1996)
Nicht verpassen!
Erst kürzlich habe ich herzlich darüber gelacht, dass eine mittelmäßige, große deutsche Biermarke allen Ernstes damit warb, "Öko-Test Sehr Gut" zu haben. Wenn deutsches Bier nicht öko ist, was bitte dann (zum Thema "Öko-Test" empfehle ich übrigens den Spiegel Nr. 11/2010). Aber man sollte nicht vergessen, dass sie einem anderswo alles mögliche unterjubeln können, und damit meine ich nicht korsisches Bier aus Kastanien sondern Chemikalien. Deshalb freue ich mich, dass es hier ein Reinheitsgebot gibt und bereite mich gewissenhaft auch auf den Tag des deutschen Bieres vor. Prost, Gemeinde!
Dienstag, 6. April 2010
Noch 31 Tage
Sonnenschein, 12 Grad und windstill - was will der Läufer mehr. Er zieht sich nach der Arbeit seine Laufschuhe an und dreht seine Runde(n). 10 km nur heute (weil's morgen wieder schönes Wetter gibt). Kurze Laufhose war OK, nur das T-Shirt eher nicht...
Ohrstöpsel:
Therapy? "Troublegum" (1994) (nur 1. Hälfte)
Frank Black & The Catholics "-" (1998)
Sonntag, 4. April 2010
Noch 33 Tage
Muskelkater in den Beinen und wenig Lust auf körperliche Aktivitäten. Bewölkt, 12 Grad plus, windstill. 7 km. Danach wenigstens besser gefühlt als vorher.
Ohrstöpsel:
ohne
Freitag, 2. April 2010
Noch 35 Tage
Kurz nach dem Aufstehen hatte ich heute überhaupt keine Lust, einen langen Lauf zu machen. Doch der Wettermann versprach den besten Tag des bevorstehenden langen Wochenendes und das muss man nutzen. Also gings nach dem verdauten Frühstück ab in den Wald. Die Sonne schien bei 6 Grad plus, kein Wind.
Quasi als Nachlese zum gestrigen Abend habe ich mir den mp3-Player mit zwei Brant Bjork Alben bestückt. Die eigneten sich auch wirklich ganz gut für lange Distanzen. Wenn man das selbe Tempo hat wie des Wüstenrockers Groove, dann kann man sich damit regelrecht in Trance laufen. Nach 20 min wurde ich allerdings bereits aus meiner Versenkung geholt. Da meldete sich nämlich das linke Knie zurück. Nicht allzu schlimm aber spürbar. Vor allem bergab. Nach einer Weile war's wieder gut (ist auch sehr abhängig, auf was man sich so konzentriert beim Laufen), bis ich nach 60 min dann in beiden Knien ein Ziehen hatte. Laufen ging noch und so bin ich auch ganz gut über 25 km gekommen. Dann wurde es aber spannend. Harte Waden, Ziehen in den Kniekehlen und etwas Seitenstechen auch. Na so was! Zum Glück war ich da schon auf dem Rückweg und nach 27 km ließ ich es für heute erst einmal gut sein. Man soll nicht übertreiben.
Zu Hause habe ich mich sofort in die vollgefüllte Wanne gelegt - herrlich! Danach trinken, essen, trinken und anschließend für gefühlte 15 Stunden ins Bett. Ich wollte eigentlich gar nicht mehr aufstehen. Irgendwie gings dann doch und so sitze ich hier und freue mich auf meinen nächsten langen Lauf ;-)
Ohrstöpsel:
Brant Bjork "Punk Rock Guilt" (2008) (2 Durchläufe)
Brant Bjork and The Bros "Somera Sól" (2006)
Payola "TOD Motor Motel" (2003)
Freaks Of Nature in Dresden
Brant Bjork hat mal wieder eine neue Platte draußen und dazu gibt es - alte Schule - eine Tournee. An die dreißig Termine in Europa hat er auf der Liste, von Trondheim bis Barcelona. Gestern abend war Dresden an der Reihe.
Das letzte Konzert vor anderthalb Jahren fand in der Groovestation statt, die damals ausverkauft war. Dieses Mal hatte man gleich die Scheune gebucht und das war sehr gut. Höhere Bühne und - das sage ich selten - ein phantastischer Sound. Angekündigt waren drei Bands. Als ich gegen 21.15 Uhr eintraf, spielten bereits "My Sleeping Karma" aus Aschaffenburg. Musikalisch ähnlich gelagert wie der Hauptact aber ich glaube, ganz ohne Gesang. Sicher bin ich mir nicht, da ich ein Bekannten getroffen hatte, den ich selten sehe, und da gab es viel zu erzählen. Aber der Gesamteindruck war mehr als nur ordentlich.
Ich dachte ja, es kommt noch ein weiterer Support doch plötzlich stand Brant Bjork auf der Bühne und los gings. Hinter dem Drumset saß wieder Alfredo Hernandez, doch Brants Sidekicks waren diesmal andere als noch bei der letzten Tour. Vormalsbassist Dylan Roche musste sicher krankheitsbedingt aufgeben und Oberslacker Cortez waren vielleicht die neuen Songs zu schnell, wer weiß. Das spielte aber ehrlich gesagt auch überhaupt keine große Rolle, denn Master of the Ceremony ist Brant Bjork. Ich finde das sehr beeindruckend, mit so wenigen (und auch relativ einfachen) musikalischen Mitteln eine derartige Aura aufzubauen. Aber wahrscheinlich ist das ganze Geheimnis nur Authentizität. Brant Bjork ist so wie er rüberkommt, das Relikt eines Musikers aus den Siebziger Jahren (obwohl selbst erst '73 geboren) mit dem Nimbus eines Guerillakämpfers und der Stimme von Phil Lynott und Jimi Hendrix. Da wirkt nichts aufgesetzt sondern das ist alles echt. Na gut, ein bisschen Pose wird dabei sein. Die neuen alten Orange Amps links und rechts vom Schlagzeug sehen schon sehr vintage und cool aus. Musikalisch gabs indes wenig Neues. Das aktuelle Material reiht sich nahtlos an das bisherige Schaffen an. Doch Innovationen erwartet von BB auch nicht wirklich jemand. Mir hat's jedenfalls sehr gefallen, ich werde versuchen, beim nächsten Mal wieder dabei zu sein.
Sehr schöne Fotos von gestern abend stehen auch schon im Internet und zwar hier...
Sehr schöne Fotos von gestern abend stehen auch schon im Internet und zwar hier...
Dienstag, 30. März 2010
Noch 38 Tage
23 km Laufen hinterlassen Spuren und so tat mir heute schon auf den ersten paar Metern das linke Knie weh. Die Fußgelenke spürte ich auch. Beides gab sich aber zum Glück, als die Knochen warm genug waren.
Sehr schönes Wetter, windstill und mit 18°C abends halb 6 fast ein bisschen zu warm. Aufgrund der Musik ein etwas schnellerer 7 km Lauf.
Ohrstöpsel:
AC/DC "High Voltage" (1976)
Sonntag, 28. März 2010
Noch 40 Tage
Die eigentliche Fastenzeit ist ja nun so gut wie vorüber und bis auf eine Schokoladenfressattacke als Kompensationsmaßnahme gegen nächtliche Schwermut hatte ich keine Aussetzer dieses Jahr. Sogar an des Bassisten Geburtstag hielt ich mich souverän an Tomatensaft und Vita Cola. Kein wirkliches Problem. Die Sucht im Griff.
Die nächsten 40 Tage, die vor mir liegen, haben auch etwas mit Kontrolle und Überwindung zu tun. Ich habe mich für den Rennsteig-Marathon angemeldet und den will ich nicht nur schaffen, sondern auch mit einer für mich akzeptablen Zeit über die Runden bringen. Dafür muss man im Vorfeld natürlich etwas tun und heute habe ich mich das erste Mal über eine längere Distanz geschunden. Das Wetter war durchwachsen, Sonne, Regen, Graupelschauer, aber zum Glück nicht all zu viel Wind. 23 km im lockeren Tempo, zwei schöne Berge unterwegs, an denen ich fast gekotzt habe. Alles in allem war ich aber zufrieden. Ich bin spät dran damit, ich weiß.
Ohrstöpsel:
T. Rex "The Slider" (1972)
T. Rex "Tanx" (1973)
T. Rex "Electric Warrior" (1971)
Donnerstag, 18. März 2010
Give me a ticket for an aeroplane...
Gerade hatten wir "The Letter" von den Boxtops auf die Liste unserer Coverversionen gesetzt, für die nächste Hofparty und ich hatte angefangen, mich für das spätere Werk von Alex Chilton zu interessieren. Da lese ich dieses.
Ich muss aufpassen, dass dieser blog hier nicht zum Nekrolog gerät...
Montag, 8. März 2010
Traurig...
Mark Linkous, the man who recorded under the Sparklehorse moniker for the last 15 years, committed suicide on Saturday (March 6) in Knoxville, Tennessee. He was 47.
Linkous' family released the following statement over the weekend: "It is with great sadness that we share the news that our dear friend and family member, Mark Linkous, took his own life today. We are thankful for his time with us and will hold him forever in our hearts. May his journey be peaceful, happy and free. There's a heaven and there's a star for you."
Linkous first appeared as Sparklehorse in 1995, releasing debut LP Vivadixiesubmarinetransmissionplot in August of that year (1996 in the UK). Its mix of lo-fi beauty and gothic alt.country - "like Neil Young singing through an aperture in a pan scourer," noted MOJO - was widely acclaimed, but an overdose while touring with Radiohead in the wake of its release nearly killed him, and complications left Linkous wheelchair-bound for six months. 1998's mordant Good Morning Spider proved a courageous and brilliant comeback and 2001's Dave Fridmann-produced It's A Wonderful Life drew on collaborations with admirers including Tom Waits and Polly Harvey.
His last solo LP, Dreamt For Light Years In The Belly Of A Mountain, was released in 2006. The Dark Night of the Soul, a lost album recorded with Danger Mouse, the director David Lynch and a host of other musicians, is to be given a proper release in the summer.
Linkous is survived by his wife Teresa, his parents and his three brothers.
via twitter from MOJO
Donnerstag, 4. März 2010
Vorfreuden
Gerade habe ich mal gegoogelt, wer denn demnächst so auf Tournee ist und einen Abstecher in unsere Region macht. Und das sieht richtig gut aus:
The Ettes (11. März Groovestation Dresden)
Brant Bjork (1. April Scheune Dresden)
Port O'Brien (18. April Beatpol Dresden)
The Miserable Rich (22. April Beatpol Dresden)
Sonntag, 28. Februar 2010
Learn To Live - Love To Leave
Dieser Spruch - gestern abend gelesen auf dem Shirt einer Stagehand aus der Lynyrd Skynyrd Crew - spukte mir anschließend dermaßen im Kopf herum, dass ich diese Thematik irgendwie nochmal separat verarbeiten muss. Ist schon eine der wesentlichen Sachen überhaupt im Leben, das Loslassen. Freunde, Orte, Besitz und Geld und am Ende das Leben ansich. Wenn man damit einigermaßen entspannt umgehen kann, dann hat man wirklich etwas gelernt im Leben.
Aber zurück zur Musik. Ich konnte nicht widerstehen. So nahe kommen sie selten, die Helden der Kindheit. Und es werden auch immer weniger mit den Jahren. Also musste ich einfach noch einmal hin. Zwei weitere Miners konnte ich ebenfalls überzeugen, meinem Nostalgietrip zu folgen. Diesmal ohne Anhang, denn es ging um Männermusik.
Lynyrd Skynyrd habe ich schon einmal gesehen. Damals, vor einer kleinen Ewigkeit, hatten die Überlebenden des Flugzeugabsturzes von 1977 den großen Erfolg der Tribute-Tour in 1987 zum Anlass genommen, ein neues Album aufzunehmen. "Lynyrd Skynrd 1991" hieß die Platte und 1992 führte die Tournee auch durch Europa. Ich weiß noch, dass ich fast geheult habe vor Glück, Gary Rossington, Ed King, Leon Wilkeson und Billy Powell live auf der Bühne erleben zu dürfen. Und auch Johnny, der jüngste Van Zandt machte seine Sache wirklich gut. Eine bleibende Erinnerung.
Inzwischen ist Leon mit 49 gestorben, Billy letztes Jahr mit 56 und Ed King hat es mit dem Herzen. Aber es gibt eine frische Platte "God & Guns", die gar nicht mal so schlecht klingt und so freute ich mich eigentlich schon ziemlich sehr auf den Abend. Das Haus Auensee in Leipzig war ausverkauft und altersmäßig waren wir eher Durchschnitt. Fand ich aber auch mal gut. Schön, wenn sich noch so viele ältere Semester aufmachen, ein Rockkonzert zu besuchen. Bevor die Flagge der Konföderierten geschwenkt wurde, gab es aber (in diesem Falle: leider) eine Vorband. "Lake" sollen in den Siebzigern mal eine große Nummer gewesen sein. Mag sein, ich kenne sie jedenfalls nicht und kann Artrock oder Progressive Rock nur wenig abgewinnen. Und gestern abend war ich nur auf ROCK eingestellt. Nicht mehr und nicht weniger. Also war ich froh, als es vorbei war und mit großem Getöse "Skynyrd Nation" angestimmt wurde, ein Song der aktuellen LP. Was dann folgte war ein ziemliches Best Of Konzert. Bis auf "God & Guns" (musikalisch herausragend) und "Still Unbroken" (auch textlich schön), beide von der Neuen, wurden nur die Kracher aus der Zeit bis 1977 zum Besten gegeben. Aber das wollte die Menge hören und das geht auch in Ordnung. Die Band war, bis auf eine traurige Ausnahme, sehr tight. Besonders Rickey Medlocke, der als Poser so gar nicht mein Fall ist, spielte wie ein junger Gott Gitarre. Er hatte auch alle Hände voll zu tun, denn Gary Rossington war wahrscheinlich so zugedröhnt, dass er die erste halbe Stunde kaum spielte, seine Einsätze vergaß und seine Soli verwurstete. Später gings dann halbwegs. Das fand ich schon sehr sehr traurig...
Insgesamt war's aber doch ein schönes Konzert. Ist gut, wenn man die Erwartungen nicht so hochschraubt. Und vielleicht kann ich von dieser Band jetzt loslassen. Ohne Wehmut ...
Freitag, 19. Februar 2010
Etwas spassgebremst
Am Tag Zwo der diesjährigen Fastenzeit gleich zum Konzert einer Lieblingsband, das ist ungefähr so, wie wenn man die Whiskybibel mit einem Glas Tomatensaft in der Hand lesen muss. Etwas spassgebremst sozusagen. Doch manche Dinge kann man sich nicht aussuchen und man muss die Feste feiern wie sie fallen. Also fuhren 3/4 der temporär abstinenten MINERS gestern abend gen Leipzig, um RICHMOND FONTAINE die Ehre zu geben. Im altehrwürdigen UT Connewitz angekommen, versuchten wir anfangs, die VitaCola-Vorräte des Barkeepers auszutrinken. Nach jeweils 3 Flaschen mussten wir allerdings schnell klein beigeben, denn so etwas sind wir nicht gewöhnt...
Der Veranstaltungsort ist ein sehr schöner, alter Kinosaal aus der Zeit, als man noch Lichtspiel-Theater dazu sagte. Und seither war auch nicht mehr renoviert worden, was eine wirklich wunderbare Kulisse für Konzert, Theater und Film abgibt. Eintritt 12 EUs, da kann man auch nicht meckern. Dafür gab's dann sogar noch ein Vorprogramm. Denis Jones aus England zeigte uns, wie man ganz alleine bzw. mit ein paar Loops und Samples wunderbare Klangwelten erschaffen kann, und zwar live. Der Mann sprang auf und nieder, betätigte Fußbedale, drehte an Knöpfen und Reglern, spielte dazu sehr perkussiv Gitarre und hatte eine wirklich betörende Stimme. Ich war schwer beeindruckt (und höre mir gerade noch mal "Beginning", seinen gestrigen Schlusssong an). Das Leipziger Publikum sah es genauso und bedankte sich mit langem Beifall.
Danach also Richmond Fontaine aus Portland. Leider sind deren Europatourneen nicht so häufig und auch der Osten wird kaum bedacht. So war es schon wieder ein paar Jahre her, dass ich sie das letzte Mal sah. Inzwischen gab es eine neue und von Kritikern hochgelobte Platte "We Used To Think The Freeway Sounded Like A River", von der auch die meisten Stücke stammten. So recht wollte aber die ganze Sache gestern abend nicht zünden. War's die Songauswahl, der barocke Rahmen oder meine VitaCola, ich weiß es nicht. Für mich haben RF ihre größten Momente, wenn sie hemmungslos rocken wie in ihren Anfangsjahren oder bei den ganz leisen Liedern a la "The Fitzgerald". Dazwischen ist das so eine Sache, die mal funktioniert und mal nicht. Und dann, denke ich, ist die Band auch sehr abhängig von dem, was aus dem Publikum zurückkommt. Und das traute sich gestern abend wohl nicht so richtig, euphorisch zu sein. Erst zum Schluss brach das Eis und die Zugaben hatten einen Schwung, wie ich ihn mir für das ganze Konzert gewünscht hätte. Die vier freuten sich über viel Beifall und wirkten zum Schluss hin dann doch sehr gelöst.
Natürlich musste ich die Gelegenheit beim Schopf packen und eine MINERS-Single überreichen mit unserer Hommage an den sympathischen Vierer. Die wolltens erst gar nicht glauben; ein Song über RF?? Händeschütteln und überschwenglicher Dank von Willy, Dave und Sean. Da wurde mir etwas mulmig zumute und wir haben gesehen, dass wir den Heimweg antraten. Etwas spassgebremst, aber doch glücklich und zufrieden, 250 km Autofahrt auf uns genommen zu haben, um tolle Musik zu erleben. Einzigster (aber sehr bitterer) Wermutstropfen: ich hatte meinen Fotoapparat vergessen...
Denis Jones "Beginning"
Willy & Dan of Richmond Fontaine "The Boyfriends"
Natürlich musste ich die Gelegenheit beim Schopf packen und eine MINERS-Single überreichen mit unserer Hommage an den sympathischen Vierer. Die wolltens erst gar nicht glauben; ein Song über RF?? Händeschütteln und überschwenglicher Dank von Willy, Dave und Sean. Da wurde mir etwas mulmig zumute und wir haben gesehen, dass wir den Heimweg antraten. Etwas spassgebremst, aber doch glücklich und zufrieden, 250 km Autofahrt auf uns genommen zu haben, um tolle Musik zu erleben. Einzigster (aber sehr bitterer) Wermutstropfen: ich hatte meinen Fotoapparat vergessen...
Denis Jones "Beginning"
Willy & Dan of Richmond Fontaine "The Boyfriends"
Freitag, 5. Februar 2010
Top Five of Seventies Live
Der shake-baby-shake-blog (siehe links) veröffentlichte gestern eine Best-of-SiebzigerJahre-Live-LP's oder so ähnlich. An den Comments konnte man es sehen; da fühlt sich mancher Leser doch gleich angestachelt, seinen Senf dazu zu geben. Jaaa, auch mir juckt es natürlich in den Fingern. Die Siebziger erlebte ich aktiv zwar nur im letzten Drittel, doch in dem Landesteil, in dem ich wohnte, hing man mindestens 5 Jahre den Trends hinterher. Weswegen ich mir mal einbilde, mitreden zu können, hahaha...
Live-Doppelalbum - das war etwas Besonderes, ja. Schon das Wort klang mystisch in unseren Ohren. Heute, in Zeiten, da Tonträger in erster Linie für CD-Spielzeiten konzipiert werden, ist die Doppel-LP - so es denn parallel eine Vinylveröffentlichung gibt - fast schon inflationär. Schön, wenn dann wenigstens an ein Klappcover gedacht wurde. Selten genug. Doch zurück zu den Siebzigern.
Wenn ich meine Schätze von damals herauskrame, dann stelle ich fest, dass sich Wertigkeiten verschoben haben. Vor 25 Jahren hätte ich "Bob Dylan At Budokan" auch auf der Liste gehabt, heute ist mir dieser Japanmix viel zu steril und ich zöge "Before The Flood" von Dylan mit The Band auf jeden Fall vor. Aber ich tue mal so, als sei ich nochmal einundzwanzig und da würde ich das hier unterschreiben:
4. The Last Waltz The Band
3. At Budokan Bob Dylan
2. One More From The Road Lynyrd Skynyrd
1. Live Rust Neil Young & Crazy Horse
Hach, das waren noch Zeiten...
Donnerstag, 4. Februar 2010
From so far away...
... from so far away they came and captured our hearts at once that day!
Fast hätte ich es verpasst; newsletter sind auch nicht mehr das was sie einmal waren... aber egal. Ich freu' mich, dass Richmond Fontaine dieses Mal nicht wieder einen großen Bogen um den Osten Deutschlands machen. In 2 Wochen spielen sie in Leipzig! Und Willy trägt hoffentlich dasselbe T-Shirt wie auf diesem Foto, yeah!
Hinweis für Menschen im Ländle: 19. Februar - Geislingen - Rätsche
Mittwoch, 3. Februar 2010
This Is The Day!
*
Das gestern erschienene neue PIERCED ARROWS Album "Descending Shadows" kann man via stream in voller Länge anhören und zwar hier.
Dienstag, 2. Februar 2010
Montag, 1. Februar 2010
Cover Me!
Als Provinz- und Freizeitmugger greifen die MINERS natürlich auch hin und wieder mal zum Liedgut großer Vorbilder. Das macht Spass und die eigene Setlist kriegt etwas Farbe. Meist suchen wir da aber etwas abseits von den ganz bekannten Sachen; von "Nackig in Helbigsdorf" (Knockin' on Heavens Door) mal abgesehen, doch das ist eine andere Geschichte...
Nun, jedenfalls hatten wir mal zu einer Silvesterfeier drei gospelnde Damen dabei und dafür geeignete Songs ausgesucht. Von Bob Dylan brachten wir damals "Changing Of The Guards" zu Gehör, mit diesen herrlichen Verswiederholungen. Und da das aber doch wieder ziemlich bekannt ist, zumindest bei der Ü40-Fraktion, gruben wir etwas weiter und wurden in Dylans "Christlicher Phase" fündig. "Property Of Jesus" hat einen stampfendem Beat mit sehr schönem Chorus. Aber wie sich herausstellte, ist es nicht ganz einfach zu spielen (mit unseren Möglichkeiten). Wir haben uns ziemlich durchgemogelt und waren froh, als wir den nächsten Titel spielen konnten.
Heute abend bin ich nun rein zufällig auf eine Band gestoßen, die diesen Song ebenfalls im Repertoire hat und, was soll ich sagen, es klingt beinahe besser als das Original. Wirklich! Und wenn ich mir die musikalischen Verweise anschaue, The Band, Black Crowes und Gov't Mule (!): Zu MOODS Of ALLY muss ich unbedingt mal hin...
Abonnieren
Posts (Atom)