Montag, 9. Juni 2008

Desert Punks

Man kann sich nicht für alle Musikstile interessieren, doch hin und wieder kann ein Blick über den Tellerrand nicht schaden. Vor Jahren noch witzelte ich mit Tony von den Lomebego Surfers anlässlich eines gemeinsamen Auftritts mit zwei weiteren Bands: "um Himmelswillen nur nicht nach der Stonerband spielen müssen, da ist man früh morgens erst fertig...", so habe ich unlängst festgestellt, dass es wie überall auch da Unterschiede gibt. Ein Plattenreview gab kürzlich den Ausschlag, dass ich mal bei Brant Bjork & The Bros vorbeigesurft bin. Der Mann soll noch auf 2-Zoll-Tape aufnehmen und das solle man auch hören. Tatsächlich kommen die Gitarren schon im lausigen digitalen Format derart fett rüber, dass ich gespannt bin, wie sich das von Vinyl über das Homestereo anhört. Wunderbare Produktion, klasse einfach strukturierte Songs und eine saucoole Stimme. Die letzten beiden Scheiben sind hier verfügbar und was noch schöner ist: Brant Bjork & The Bros spielen am 16. Oktober gleich hier um die Ecke.

Dienstag, 3. Juni 2008

R.I.P.

Nachdem ich heute die vielen Nachrufe auf Bo Diddley las, fiel mir wieder ein, dass ein anderer Ausnahmegitarrist Anfang des Jahres im Alter von 42 Jahren fast unbemerkt von der Öffentlichkeit verstorben ist.

Sonntag, 1. Juni 2008

Nackig in Helbigsdorf

Vor ein paar Jahren coverten die MINERS mal zu vorgerückter Stunde "Knocking on Heavens Door". Auf Wunsch des sehr bierseeligen Publikums aber nicht ohne einen gewissen eigenen Spass an der Sache. Ein schönes Liedchen eigentlich, wenn man Peckinpahs Film dazu vor dem inneren Auge sehen kann. Leider ist aber naheliegender, dass einem Axl Rose's Gesang dazu einfällt, der diesen Song auch mal verwurstet hat, neben einhundertfünfundneunzig anderen. Nun ja. Jedenfalls habe ich mich damals hinterher fast totgelacht, als unser Schlagzeuger erzählte, sein Sohn hätte anstatt "Knock knock knocking on Heavens Door" immer nur "Nack nack nackig in Helbigsdorf" verstanden (Helbigsdorf ist sein Wohnort). Ja und seither ist es unser Running Gag gewesen, dereinst werden wir diese Songzeile nackt auf einer Bühne in Helbigsdorf singen. Gestern abend haben wir dann ernst gemacht.

Zuvor hatten 4 lokale Bands das Feld beackert. Leider fanden nur ca. 120 Leutchens den Weg vor die Bühne. Trotz freiem Eintritt und Fassbier für 1,50. Aber da die, die da waren, auch alle fast bis zum Ende blieben, kann man annehmen, dass es gefallen hat. Die Bühne hätte übrigens jedem mittleren Festival zur Ehre gereicht mit ihren 6 x 6 x 6 Metern. Sollten wir so etwas noch einmal veranstalten, dann werden es wohl nur 3 Bands insgesamt werden. Ich für meinen Teil hatte jedenfalls schon genug Musik gehört, als wir dann gegen halb 11 angefangen haben zu spielen. Wir hatten leider nicht unseren besten Tag, trotz Abstinenz bis zum ersten Ton oder vielleicht gerade deswegen. Einige verhunzte Liedanfänge und ein paar daneben gegangene Soli. Unser Publikum war allerdings äußerst tolerant und erfreute uns mit seinem Tanz. Letzter Song war unser " From Down Below" und als Zugabe legten wir noch ein paar Scheite nach mit "54/40 or Fight" und "Dead Moon Night" von Fred Cole. Dann ging das Licht aus. Breiti und ich hatten uns kurz vorher abgesprochen, dem Schorsch allerdings nichts gesagt, weil wir sein Veto befürchteten. Der ruft auch promt "Schiebung!" und lässt die Hose oben. Aber wir ziehen die Sache durch. Was soll ich sagen? Nach 5 min war's vorbei und die Bauern, die bis zum Schluss da waren, haben morgen früh beim Bäcker was zu erzählen.