Mittwoch, 28. April 2010

Noch 9 Tage

Bei gefühlten 20 Grad Lufttemperatur abends um 7 noch mal los für ein lockeres Waldläufchen - ein wunderbares Gefühl. Leider empfanden wahrscheinlich hunderttausendtrilliarden Insekten ebenso, ein Haufen Viecher überall in der Luft. Aber ansonsten wunderbare 12 km.

Ohrstöpsel:

Pearl Jam "Riot Act" (2002)

Sonntag, 25. April 2010

The Miserable Rich

  
Ihr Dresdner Konzert musste ich leider verpassen, da die eigene Band probte. Gerade erreichte mich eine e-mail mit dem Hinweis auf die heutige 20.00 Uhr - Sendung auf bytefm. Da gibt's ein Interview mit der Band und bestimmt auch Musik von der aktuellen Platte. Danke, Martin!

Samstag, 24. April 2010

Noch 13 Tage

Strahlend blauer wolkenloser Himmel und Idealtemperaturen. Selten hatte ich so eine Lust aufs Laufen wie heute. Die Strecke von letztem Sonntag stand auf dem Programm. Als Abschluss der Intensivphase. Nun, ganz so intensiv war sie bei mir nicht. Ich bin nicht häufiger gelaufen, als ich das hier kundgetan habe.  Und das ist nach Meinung mancher Buchautoren zu wenig. Trotzdem glaube ich, wird es reichen, um über die 43 km-Strecke zu kommen. Auch wenn die heutige nicht 28 (wie letzte Woche angenommen), sondern nur 27 km lang war. Doch mit 360 Höhenmetern Anstiegen eine ganz gute Vorbereitung auf den Rennsteig. Wir werden sehen.
 
Unterwegs fühlte ich mich gegenüber letzter Woche deutlich fitter. Weniger Puls, keine schmerzenden Knie. Das war schon unheimlich (In der Band sagen wir: gute Probe - schlechter Auftritt). Egal, ich habe es genossen, das schöne Wetter und das Gefühl hinterher. Nun muss ich mich lediglich noch 2 Wochen locker halten und darf nicht krank werden. Dann wird's schon klappen...
 
Ohrstöpsel: keine - war auch ohne Musik schon zu schön, um wahr zu sein...

Mittwoch, 21. April 2010

Noch 16 Tage

Zum Glück ist heute nur eine kurze Strecke von 14 km geplant, denn das Wetter hält alles parat: Von Wind über Regen bis hin zu Schneeschauern. Doch die Stimmung ist gut, wir (ich habe heute zwei Mitläuferinnen) freuen uns dass drei Tage nach dem langen Lauf nichts wirklich weh tut.

Ohrstöpsel: keine

Montag, 19. April 2010

My Will Is Good

... sagte ich mir heute morgen zwar in Anbetracht der vor mir liegenden Laufkilometer, war mir aber gar nicht so sicher, ob ich denn am Abend noch die Lust haben würde, für ein Konzert nach Dresden zu fahren. Doch nach einem kleinen Nachmittagsschlaf war ich wieder hinreichend fit und begann mich zu freuen auf Port O'Brien.

Das Samstagskonzert der Band in Leipzig war ausverkauft gewesen und auch am Sonntagabend strömten genügend Leute zum Beatpol in Dresden um das Venue ordentlich zu füllen. Erfreulich viel Jungvolk auch und gar nicht mal so die Folkietypen, sondern gut gemischt.
Den Auftakt gab Punkt 9 Laura Gibson aus Portland/OR im butterblumengelben Kleid. Sie trug eigene Songs zur Gitarre vor und wurde dabei von einigen Freunden an Schlagwerk, Tasten und Fagott (?) sehr stimmig unterstützt. Die gedehnten Vokale mochte ich nicht ganz so sehr, doch das Songwriting war bezaubernd.

Nach einer kleinen Umbaupause gingen dann Port O'Brien auf die Bühne und ohne Umschweife fing Van mit dem ersten Song an, die anderen stiegen ein. Wer die Mitstreiter im Moment sind, vermag ich nicht zu sagen. Für mich war das auch nicht soo wichtig, den Port O'Brien sind in erster Linie Van Pierszalowski und Cambria Goodwin, die beiden Songschreiber und Sänger. Da Cambria leider nicht mit tourt, sang Van alleine und bildete auch so den Mittelpunkt der Show. Nach drei Songs mit der Akustischen wurde das rotkarierte Baumwollhemd ausgezogen und die Telecaster umgehängt. Und was auf den beiden Platten "nur" rhythmisch ist, rockt live gewaltig. Van sprang dabei umher wie Kurt C. in seinen besten Zeiten und man muss sich wundern, dass nichts ernstes passiert. Alle Hits wurden gespielt und das eine oder andere Lied wurde gewidmet: "Sour Milk / Salt Water" an Cambria und "Pigeonhold" an eine Person namens Christof, womit wohl Ellinghaus, der Chef von City Slang gemeint gewesen sein mag. Dieser kantige Song endete in einer langen, ekstatischen Gitarrenorgie und ging nahtlos über zu "My Will Is Good", was einer geradezu reinigende Wirkung entfaltete. Das Schönste aber hatte uns Van für den Schluss aufgehoben. Die Band stimmte "I Woke Up Today" an und der Sänger hievte soviel Publikum auf die Bühne, wie gerade hinpasste. Das tanzte und klatschte ausgelassen und alle sangen den Refrain mit. So einen Knaller muss man erst mal haben. Nach rund 80 min war das Programm durch. Es gab Zugaben. Für einen akustischen Song bat Van Laura Gibson als Duett-Partnerin noch einmal auf die Bühne (aber Cambria konnte sie nicht ersetzen; sollte sie sicher auch nicht...).



Nach der Show stand Van dann noch eine ganze Weile am Merch-Stand und signierte. Da meine Frau krankheitsbedingt zu Hause bleiben musste, bat auch ich um eine Widmung. Er nahm sich die Zeit, den Vornamen buchstabiert zu bekommen und nun ziert seine Unterschrift und "Get Well Soon!" das Cover unseres "Threadbare"-Vinyls. Schön...

Sonntag, 18. April 2010

Noch 19 Tage

Noch einmal ein längeres Läufchen im Pulk. 28 km, sagt der Trainer, sind es im Ganzen und die liebe Gattin eines Läufers versorgte uns an Kilometer 11 und 19 mit allerlei fruchtigen Snacks und Getränken. Das Wetter war fantastisch und da ich mir den Wecker eine Stunde vor der Zeit gestellt hatte, sah ich sogar von Beginn an klare Bilder. Die Strecke führte uns in größerer Entfernung rings um unsere Stadt, auf und ab, durch Wald, Wiesen und Felder. Schönstes Stückchen waren ein paar Kilometer entlang der Mulde, unserem Flüsschen hier. Wir haben es sehr genossen, soweit man das sagen darf, denn anstrengend war es natürlich auch. Am Schluss habe ich den Gedanken verdrängt, dass die Strecke in knapp 3 Wochen nochmal 15 km länger ist als die heutige - irgendwie werde ich das schon schaffen...

Ohrstöpsel: keine

Sonnencreme vergessen und nun etwas viel Farbe auf der Stirn...

Donnerstag, 15. April 2010

Noch 22 Tage

Ein bescheidener Arbeitstag verursachte mir leichte Kopfschmerzen. Ich hatte gehofft, das Laufen hilft. Da meine 7 und 14 km Strecke mit einem Anstieg beginnt, wurde das Hämmern erstmal schlimmer. Nach dem Berg war's auszuhalten und als sich die anderen üblichen Zipperlein meldeten, rückte der Kopfschmerz etwas in den Hintergrund. 14 km. Das Wetter - ebenfalls bescheiden. Nebel bei 5 Grad plus.

Ohrstöpsel:

Soundtrack "The Boat That Rocked" (2009)

 

Sonntag, 11. April 2010

Noch 26 Tage

Normalerweise möchte ich beim Laufen alleine für mich sein, meinen Gedanken nachhängen und Musik hören (neuerdings). Meine "Beweg"gründe sind andere als ein paar gesellige Stunden und Runden. Doch seit meine Frau mich dazu gebracht hat, auch an Wettkämpfen teilzunehmen, bin ich notgedrungenermaßen ein Vereinsmeier geworden. Nein, das ist für mich nicht negativ belegt, es sind wirklich sehr nette Mitmenschen, mit denen wir im letzten Jahr zum Rennsteiglauf gefahren sind und ich habe meinen Horizont ziemlich erweitern können, aber ich brauche es eben nicht unbedingt, das Laufen in der Gruppe. Man trifft sich jeden Sonntagmorgen halb neun, was für mich eine enorme Herausforderung darstellt, aber heute war ich mal wieder dabei.

Nieselregen. 6 Grad plus. Und dem müden Körper trotzdem 22 km abgerungen. Die ersten drei habe ich noch gar nicht richtig gucken können, alles war irgendwie verschleiert. Das Schönste war das verspätete Frühstück oder "brunch" hinterher...

Ohrstöpsel:

keine, aus sozialen Gründen...

Mittwoch, 7. April 2010

Noch 30 Tage

Das Hoch aus dem Süden zog nach Osten ab und hier blieb es den ganzen Tag. Ein Grund mehr für einen kleinen Waldlauf nach der Arbeit. Etwas wärmer als gestern wars und etwas lockerer gings dann auch. 7 km mit dem lustigen Geschrammel von Black Francis im Ohr.

Mit Musik bin ich bis vor 10 Tagen eigentlich noch nie gelaufen. Weil das  akustische Naturerleben für mich mit dazugehörte zum visuellen. Aber auf längeren Distanzen und vor allem bei mehreren Runden kann es alleine schon auch ein bissel langweilig werden. Und nachdem ich mich daran gewöhnt habe, finde ich es toll, mal wieder intensivst Musik hören zu können. So habe ich gerade heute entdeckt, dass man auch ein ganzes Schlagzeug und den Bass auf eine einzige Spur mischen kann, man dann mit einem 4-Track-Recorder auskommt und das Ergebnis trotzdem oder gerade deswegen ziemlich rockt. Aber hier hat ja auch der Gitarrist produziert und nicht der Schlagzeuger.

Ohrstöpsel:

Frank Black "The Cult Of Ray" (1996)


Nicht verpassen!

Erst kürzlich habe ich herzlich darüber gelacht, dass eine mittelmäßige, große deutsche Biermarke allen Ernstes damit warb, "Öko-Test Sehr Gut" zu haben. Wenn deutsches Bier nicht öko ist, was bitte dann (zum Thema "Öko-Test" empfehle ich übrigens den Spiegel Nr. 11/2010). Aber man sollte nicht vergessen, dass sie einem anderswo alles mögliche unterjubeln können, und damit meine ich nicht korsisches Bier aus Kastanien sondern Chemikalien. Deshalb freue ich mich, dass es hier ein Reinheitsgebot gibt und bereite mich gewissenhaft auch auf den Tag des deutschen Bieres vor. Prost, Gemeinde!

Dienstag, 6. April 2010

Noch 31 Tage

     
Sonnenschein, 12 Grad und windstill - was will der Läufer mehr. Er zieht sich nach der Arbeit seine Laufschuhe an und dreht seine Runde(n). 10 km nur heute (weil's morgen wieder schönes Wetter gibt). Kurze Laufhose war OK, nur das T-Shirt eher nicht...

Ohrstöpsel:

Therapy? "Troublegum" (1994) (nur 1. Hälfte)
Frank Black & The Catholics "-" (1998)

   

Sonntag, 4. April 2010

Noch 33 Tage

     
Muskelkater in den Beinen und wenig Lust auf körperliche Aktivitäten. Bewölkt, 12 Grad plus, windstill. 7 km. Danach wenigstens besser gefühlt als vorher.

Ohrstöpsel:

ohne

Freitag, 2. April 2010

Noch 35 Tage

   
Kurz nach dem Aufstehen hatte ich heute überhaupt keine Lust, einen langen Lauf zu machen. Doch der Wettermann versprach den besten Tag des bevorstehenden langen Wochenendes und das muss man nutzen. Also gings nach dem verdauten Frühstück ab in den Wald. Die Sonne schien bei 6 Grad plus, kein Wind.

Quasi als Nachlese zum gestrigen Abend habe ich mir den mp3-Player mit zwei Brant Bjork Alben bestückt. Die eigneten sich auch wirklich ganz gut für lange Distanzen. Wenn man das selbe Tempo hat wie des Wüstenrockers Groove, dann kann man sich damit regelrecht in Trance laufen. Nach 20 min wurde ich allerdings bereits aus meiner Versenkung geholt. Da meldete sich nämlich das linke Knie zurück. Nicht allzu schlimm aber spürbar. Vor allem bergab. Nach einer Weile war's wieder gut (ist auch sehr abhängig, auf was man sich so konzentriert beim Laufen), bis ich nach 60 min dann in beiden Knien ein Ziehen hatte. Laufen ging noch und so bin ich auch ganz gut über 25 km gekommen. Dann wurde es aber spannend. Harte Waden, Ziehen in den Kniekehlen und etwas Seitenstechen auch. Na so was! Zum Glück war ich da schon auf dem Rückweg und nach 27 km ließ ich es für heute erst einmal gut sein. Man soll nicht übertreiben.

Zu Hause habe ich mich sofort in die vollgefüllte Wanne gelegt - herrlich! Danach trinken, essen, trinken und anschließend für gefühlte 15 Stunden ins Bett. Ich wollte eigentlich gar nicht mehr aufstehen. Irgendwie gings dann doch und so sitze ich hier und freue mich auf meinen nächsten langen Lauf ;-)

Ohrstöpsel:

Brant Bjork "Punk Rock Guilt" (2008) (2 Durchläufe)
Brant Bjork and The Bros "Somera Sól" (2006)
Payola "TOD Motor Motel" (2003)

 

Freaks Of Nature in Dresden

   


Brant Bjork hat mal wieder eine neue Platte draußen und dazu gibt es  - alte Schule - eine Tournee. An die dreißig Termine in Europa hat er auf der Liste, von Trondheim bis Barcelona. Gestern abend war Dresden an der Reihe.

Das letzte Konzert vor anderthalb Jahren fand in der Groovestation statt, die damals ausverkauft war. Dieses Mal hatte man gleich die Scheune gebucht und das war sehr gut. Höhere Bühne und - das sage ich selten - ein phantastischer Sound. Angekündigt waren drei Bands. Als ich gegen 21.15 Uhr eintraf, spielten bereits "My Sleeping Karma" aus Aschaffenburg. Musikalisch ähnlich gelagert wie der Hauptact aber ich glaube, ganz ohne Gesang. Sicher bin ich mir nicht, da ich ein Bekannten getroffen hatte, den ich selten sehe, und da gab es viel zu erzählen. Aber der Gesamteindruck war mehr als nur ordentlich.

Ich dachte ja, es kommt noch ein weiterer Support doch plötzlich stand Brant Bjork auf der Bühne und los gings. Hinter dem Drumset saß wieder Alfredo Hernandez, doch Brants Sidekicks waren diesmal andere als noch bei der letzten Tour. Vormalsbassist Dylan Roche musste sicher krankheitsbedingt aufgeben  und Oberslacker Cortez waren vielleicht die neuen Songs zu schnell, wer weiß. Das spielte aber ehrlich gesagt auch überhaupt keine große Rolle, denn Master of the Ceremony ist Brant Bjork. Ich finde das sehr beeindruckend, mit so wenigen (und auch relativ einfachen) musikalischen Mitteln eine derartige Aura aufzubauen. Aber wahrscheinlich ist das ganze Geheimnis nur Authentizität. Brant Bjork ist so wie er rüberkommt, das Relikt eines Musikers aus den Siebziger Jahren (obwohl selbst erst '73 geboren) mit dem Nimbus  eines Guerillakämpfers und der Stimme von Phil Lynott und Jimi Hendrix. Da wirkt nichts aufgesetzt sondern das ist alles echt. Na gut, ein bisschen Pose wird dabei sein. Die neuen alten Orange Amps links und rechts vom Schlagzeug sehen schon sehr vintage und cool aus. Musikalisch gabs indes wenig Neues. Das aktuelle Material reiht sich nahtlos an das bisherige Schaffen an. Doch Innovationen erwartet von BB auch nicht wirklich jemand. Mir hat's jedenfalls sehr gefallen, ich werde versuchen, beim nächsten Mal wieder dabei zu sein.

Sehr schöne Fotos von gestern abend stehen auch schon im Internet und zwar hier...