Dienstag, 26. Juni 2007

In eigener Sache

Der Hermann hat für die MINERS die Website aufgefrischt. Danke dafür!

Montag, 25. Juni 2007

Danzer

Wie erst heute bekanntgegeben wurde, ist Georg Danzer letzte Woche im Alter von 60 Jahren gestorben. Das erste Mal, dass ich Lieder von ihm hörte, muss so um '84, '85 herum gewesen sein. "Solang die Folter weiter existiert" war ein Text, der mir damals ziemlich Angst eingejagt hat. Obwohl ich mit Mundartigem nicht viel anfangen konnte. Aber Danzer ging unter die Haut, war kompromisslos und echt. In so Momenten wie jetzt frag' ich mich dann, wer z.B. hier den Staffelstab übernehmen soll. Ob es heute noch Liedermacher im deutschsprachigen Raum mit dieser Breitenwirkung gibt. Mir fällt da spontan niemand ein, der jünger als 50 Jahre wäre. Vielleicht liegt das aber auch nur daran, dass ich mich nicht direkt dafür interessiere. Wobei, das habe ich damals auch nicht und trotzdem ist der Danzer haften geblieben. Jedenfalls werd' ich heute abend zu Hause "Weisse Pferde" auflegen ...

Donnerstag, 14. Juni 2007

Trauerarbeit

Kennen Sie das? Man trägt sich mit dem Gedanken, eine Gitarre zu kaufen. Lange, lange bevor man den Händler seines Vertrauens besucht, hat man das geträumte Modell mit dem finanziell machbaren abgeglichen und eine gewisse Vorauswahl getroffen. Eine massive Decke sollte es schon sein, Sitka-Fichte womöglich. Oder vielleicht doch gleich rundum massiv? Von den Hardwaredetails mal ganz abgesehen. Dutzende Testberichte werden gelesen und der Markt beoachtet. Dann, in einem leichtsinnigen Moment, tut man es. Man gibt letztendlich doch mehr Geld aus als geplant und redet sich ein: Man habe somit ja was „Ordentliches“’ Man wird sich ja vielleicht in diesem Leben nicht noch mal eine kaufen. usw. usw.

Aber irgendwann passiert es: In einem unachtsamen Augenblick, vielleicht nach einer missglückten Aufnahmesession, packt man den Gitarrenkoffer, der zugeklappt, aber nicht verschlossen ist, beim Griff. Der Deckel klappt auf, das geliebte Stück fällt heraus und - peng! – hat man ein zweites Loch in der Decke, neben dem Schallloch.

So geschehen gestern abend 0:30 Uhr. Ich hätte heulen können. Jaaa, ich weiß, man soll sein Herz nicht an materielle Dinge hängen…

Dienstag, 12. Juni 2007

Gute Besserung, Dusty Hill!

Björn kenne ich auch schon seit meinen frühesten Kindertagen. Inzwischen ist er einer der bekanntesten Holzkünstler im Erzgebirge. Weil er es wie kaum ein zweiter versteht, Tradition und Moderne zusammenzuführen. Und dabei eine eigene, unverwechselbare Handschrift entwickelt hat. In der Adventszeit erfreuen wir uns stets aufs Neue an der vom ihm gestalteten Krippe (guckst du hier).

Jetzt gibt es etwas für das ganze Jahr...

Sonntag, 10. Juni 2007

Zeitreise

Gestern Abend waren wir eingeladen zu einem Treffen von Freunden aus meiner Kinderzeit. Kein Klassentreffen, sondern die Kleine-Jungen-Straßen-Gang. Das Dorf, in dem ich aufgewachsen bin, liegt zwar nur 20 Kilometer von meinem jetzigen Wohnort entfernt, doch trotzdem habe ich den einen oder anderen in den letzten 20 Jahren nicht mehr gesehen. Nichts wirklich vermisst von dem in der ganzen Zeit, klar, aber trotzdem gefreut, als da ein Anruf kam.


Es war ein richtig schöner Abend. Wir haben die alten Zeiten hoch leben lassen und die Vertrautheit der Kindertage war sofort wieder da. Interessant fand ich die Tatsache, dass ich so unheimlich viel schon vergessen hatte, was die Daheimgebliebenen noch wussten, als wäre es gestern gewesen. Aber es dauerte nicht lange und die Namen wurden zu Gesichtern und die vagen Erinnerungen verdichteten sich zu Gefühlen. Es war alles noch da, nur verschüttet...


Heute lag ein Hauch von Melancholie überm Tag, trotz der Affenhitze. Mir war, als hätte ich eine Zeitreise gemacht und sei nun wieder zurück, unwiderruflich. Ich bin mir nicht sicher, ob ich das öfter machen wollte...wohl eher doch nicht...

Sonntag, 3. Juni 2007

Wieder mal die eigene Band

Gestern abend haben wir einen schönen Auftritt in den Wäldern des Muldentales gehabt. Die Zethauer Motorradfreunde hatten zum Ausklang Ihrer Ausfahrt ein Bierzelt auf einer Waldwiese aufgestellt, den Notstromdiesel in Stellung gebracht und die MINERS sollten dort spielen. Das hieß für uns wieder mal, Stunden vorher die PA, den ganzen Vermona-Kram und die Breitkopfschen Lichtkanonen buckeln und verladen. Das schafft ganz schön und manchmal fragt man sich, ob es das überhaupt wert ist, für die 2 Stunden Show. Aber viele Hände machten ein schnelles Ende und Bier gab es auch zum Abkühlen…

Halb 10 waren dann wohl alle da, die kommen wollten und wir spielten unser erstes Set, das hauptsächlich aus eigenem Stoff bestand. Ein paar ältere Motorradfahrer verzogen sich schnell nach draußen und der Veranstalter ließ anfragen, ob wir nicht ein bisschen leiser spielen könnten. Ja, da ladet man sich doch keine Garagencombo ein! O.k., wir nehmen ein paar Dezibel runter. Unserer Spielfreude tun das keinen Abbruch und beim Song für Richmond Fontaine wagen sich sogar ein paar auf die Tanzfläche. Was ich sehr beachtlich fand, da es sich um eine abschüssige Wiese mit knöchelhohem Gras handelte. Die Tänzer hielten sich wacker und blieben auch, als wir zwei Gänge hochschalteten mit „Unmarked Territories“. „Gimme Shelter“ bildete den Abschluss der ersten Dreiviertelstunde. An dieser Stelle wurde die Bikerausfahrt mit Pokalen ausgewertet und wir wurden von ein paar Gästen aus Elterlein auf ein Festival im Juli eingeladen, als Vorband für eine AC/DC-Coverband. Na, das ist ja eigentlich nicht unsere Baustelle, solche Theatertruppen. Aber anderseits spielen wir ja doch auf jeder Bühne, wo man uns lässt…

Um 11 Uhr noch mal die Gitarren gestimmt und mit „Down Below“ die 2. Runde eingeläutet. Hier kramen wir dann auch mal in der Klamottenkiste und holen ein paar alte Dylan-, Young-, und Burdon-Nummern raus. Ein Zecher von der Theke ruft immer „You can leave your hat on!“. Ich antworte, dass wir nichts covern, was jünger als 30 Jahre ist. Da ist doch da tatsächlich einer, der contert: „Tonight’s The Night ist aber von 1978!“. Ich hab’s noch nicht überprüft, doch sagenhaft, was manche so wissen. Man sollte sein Publikum nicht unterschätzen…

Zum Schluss gibt der Horschtl keine Ruhe und lässt uns erst von der Bühne, als wir noch 3 Zugaben spielen. „The Weight“ macht uns dreien noch mal richtig Spass. Doch dann ist Schluss und wir lassen den Abend mit ein paar Bieren ausklingen. Der Durst ist groß und so wird es 3 Uhr, als wir aufbrechen.

Nicht der schlechteste Abend, doch es gab auch schon bessere. Am 30 April, z.B., als wir auf Uwe’s Abschiedsparty in Freiberg gespielt haben (gleiches Set übrigens). Womit dieser Auftritt auch gleichzeitig seine Würdigung im Tagebuch erfahren hat. Aber wie’s drei Tage vorher in Mulda bei FTM gewesen ist, habe ich inzwischen vergessen…