Donnerstag, 28. Mai 2009

Raus zum OBS...

...postete der shake-baby-shake-blog gestern und brachte dieses Bild vom letzten Jahr (und wir sind drauf zu sehen, Hermann!)


Morgen nachmittag gehts nun wieder los. Bin schon ganz aufgeregt...

Dienstag, 26. Mai 2009

Rock'n'Rollers Weekend

Da die Chancen, mit der eigenen Garage-Rock-Combo hierzulande auf Tour gehen zu können, gegen Null tendieren, freuen wir uns immer sehr, wenn es mal klappt, zwei Gigs hintereinander spielen zu können. Das gibt einem so einen Vorgeschmack, wie herrlich das doch sein könnte. Letztes Wochenende hat's wieder einmal funktioniert...

Freitagabend hatten wir die Ehre und das Vergnügen, für eine der dienstältesten und gleichzeitig coolsten Bands Ostberlins im Freiberger Chillout eröffnen zu dürfen. MONOKEL habe ich mit zwanzig Lenzen (also vor einem Vierteljahrhundert) das erste Mal live gesehen. Und auch da gab's die schon paar Jahre... Musiker kamen und gingen, doch die TwinGuitars Lefty und Kuhle halten immer noch Kurs Richtung Hartem Boogie oder wie das Bandmotto lautet „Kraftblues“. Gute deutsche Texte und ein Gitarrenspiel, wie es das so eigentlich seit Thin Lizzy kaum noch gibt. Rory Gallagher oder meinetwegen auch ZZ Top sind vielleicht weitere Orientierungspunkte für den ahnungslosen Leser. Aber auch das triffts noch nicht ganz, MONOKEL sind MONOKEL und nicht nur hörens- sondern auch sehenswert...

Und wir kleinen Scheißer haben uns sehr gefreut, vorher Krach machen zu können. Schade nur, dass am Tag nach dem „Männertag“ so wenige den Weg nach Freiberg fanden und die Band (und also auch wir) vor 2-3 Dutzend aufrechter Fans spielten. Spass gemacht hat es trotzdem. Kurz vor drei Uhr war das letzte Freiberger Pils ausgetrunken und wir mussten ins Bett...

Am nächsten Tag ging es schon früh los, denn da wir das Chillout mit eigener PA beschallt hatten, musste der ganze Kram nun für die nächste Show am anderen Ort wieder in Stellung gebracht werden. Der MINERS-Drummer hatte zum alljährlichen Hoffest geladen. Ein der beiden weiteren Bands außer den MINERS hatte leider kurzfristig abgesagt, doch auf die HIPPRIESTS war Verlass. Wir hatten uns nach getaner Arbeit gerade das erste Bier aufgemacht, als sie vorfuhren. Große Freude und erstmal was trinken, yeah! Es gab viel zu erzählen. Die Band hatte doch tatsächlich kürzlich eine Australien-Tour absolviert – Wahnsinn! Und wenn man den Erzählungen glauben schenken darf, war das am Ende einfacher, als ähnliches hierzulande auf die Beine zu stellen....

Es dauerte nicht lange und die ersten Gäste fanden sich ein. Doch bevor es ans Tanzen ging, musste gefuttert und getrunken werden. So ist das auf dem Dorfe. Danach aber wurde es Ernst. Als Ersatz zur ausgefallenen Band spielte ich dem Publikum solo ein paar Songs zur Akustischen vor. Meistens Lieder von schon verstorbenen Musikern. Das fiel mir aber erst beim Spielen auf, als sich das zum Running Gag entwickelte. Könnte man beinahe ein Programm draus machen...

Dann waren die HIPPRIESTS an der Reihe. Eine Show von El Loco Flameboy, Sailorboy und Bad Boy entlässt den Zuschauer nie gleichgültig. Entweder man findet den Humor großartig und hat selber seinen Spass dabei oder man kann gar nichts damit anfangen und es geht einem tüchtig auf die Nerven. Beide Reaktionen gab es an diesem Abend freilich auch. Den MINERS hat es jedenfalls gefallen und ich bin immer sehr beeindruckt, wenn jemand mit Geradlinigkeit seine Sache durchzieht. Musikalisch auch ganz große Klasse, das war mir bei früheren shows gar nicht so aufgefallen. Aber vielleicht sind sie auch besser geworden...



Dann die MINERS. Naja, Heimspiel....hm, muss man sich hin und wieder was Neues einfallen lassen. Wir proben dann meist ein paar spezielle Coverversions, nur für dieses eine Mal: „Rocking In The Free World“ als Opener, „Rock'n'Roll Part 1 & 2“ von Gary Glitter (hat ein Rad ab, ja, aber ein Tenorsax wie eine Fuzzgitarre klingen zu lassen, war eine coole Idee) und „Sin City“ von ACDC, aber mit deutschem Text: „Diamanten und Dreck, heute oben, morgen weg...“.


Macht uns Spass und das Publikum war auch sehr angetan. Es tanzte sich durch unser Repertoire und durch die Nacht. Gegen halb zwei spielen wir dann noch ein paar ruhige Nummern für die Nachbarn und gegen vier Uhr morgens wankte schließlich der letzte Zecher heim und wir konnten uns auf der Bühne in die Schlafsäcke wickeln. Schön geschlafen auch, ja, jedenfalls bis mir kurz nach Sieben Breitis Schäferhund „Zorro“ das Gesicht ableckte. Brrrr...

Der nächste Tag begann mit herrlichstem Sonnenschein, der durch die Scheunenritzen dran. Nach einem kräftigen Frühstück haben wir dann ab zehn Uhr bei erzgebirgischer Hutzenmusik festgestellt, dass Bier auch am Vormittag hervorragend schmecken kann und dass das Leben ansich doch sehr schön ist...