Donnerstag, 30. Juni 2011

Pro und Contra

   
Das Internet ist schon so eine Sache...
  
Derweil der Sohn Fotos vom gerade stattfindenden Konzert im Londoner Hydepark twittert, macht mich dieses just-in-time noch viel neidischer als ich ohnehin schon bin. ;-)

Im Moment spielen noch Mumford & Sons, aber gleich  gehen Arcade Fire auf die Bühne...

London Hyde-Park 30. Juni 2011 "Beirut"

mit freundlicher Genehmigung hoffe ich...

Sonntag, 26. Juni 2011

Return of the Slider

  
Ich gebe es zu: Meine Kinder sind 'schuld' daran, dass ich mich seit kurzem wieder für aktuellere Musik interessiere. Popmusik gar. Ich bekomme von beiden Selbstgebranntes zum Hören und auf langen Autofahrten kann man sich öffnen für das, was ich sonst gern mit „für mich klingt das alles gleich“ abtue. Und als wir jüngst unseren Sohn in London besuchten und einen Karton voller CD's mit nach Deutschland transferieren durften, war das eine ziemlich starke Dosis, die nun nachwirkt.

Nachfolgendes ist aber nun in der Tat meine eigene Entdeckung, liebe Kids. Und ich habe nicht eine Minute gezögert mit der Bestellung des Albums, als ich im web drei Tracks angehört hatte. Denn: Bolan is back! Das war die erste Assoziation, die sich mir beim Hören der Songs eines sechsundzwanzigjährigen Liverpoolers aufdrängte. Treibende vier Viertel auf Bass und Bassdrum zum Auftakt, dazu eine effektive Gitarre, im Riff wie im Solo, aber die Krönung ist die Stimme von Miles Kane! Da werden die Vokale gedehnt und es gibt Refrains, die nur aus Ooohs und Aaas bestehen, so als wäre es gerade 1971. Das allein freilich macht noch keine gute Platte aus, doch es sind durchweg klasse Songs auf seinem Debütalbum „The Colour of the trap“. „Come Closer“ kommt sofort, „Rearrange“ blüht sogar beim wiederholten Hören noch weiter auf und der Titeltrack schließt den Reigen. Darf man als alter Sack die Stimme eines Mittzwanzigers lieben? Ich denke schon, beim Hören werde ich selber wieder jung...

Hier geht's zum Video von "Come Closer"

Blätterrauschen


    
Aus dem Urlaub kommend, fand ich einen Zettel der Tochter vor: „Papa, ich hab' Deinen ROLLING STONE mitgenommen“. Na toll, auf diese Lektüre hatte ich mich ganz besonders gefreut. Nachdem der erste Ärger verraucht war, dachte ich mir, ich sollte das mal nutzen, um mich abseits meines Abos musikalisch weiterzubilden. Nach drei Wochen Highlands und Islands war der Kopf frei und ich hatte sogar Lust darauf, was Neues zu entdecken...

Den MUSIKEXPRESS hatte ich vor 20 Jahren schon mal im Abo, als er noch SOUNDS hieß und es den Stone in Deutschland noch nicht gab. Doch dann wurden dort die Bilder größer und die Texte kürzer und ich verlor das Interesse. Inzwischen gehören ME und RS zum selben Verlag (sic!) und der Chefredakteur heißt immer Schmidt, Rainer, man ist da effektiv im Hause Spr... Die musikalische Schnittmenge ist zwar grundsätzlich sehr groß, aber nicht innerhalb eines Betrachtungszeitraums und die Schreibe ist vielleicht etwas poppiger beim ME und nicht so 'hinterhertrauernd' (Tochterzitat) wie beim RS. Ich nehme an, zwischen den jeweiligen Zielgruppen liegen 20 Jahre. Titelbild im Juni, nun ja, Lady Gaga, aber dafür eine tolle CD-Beilage...

Die VISIONS war mein Blatt von Nummer 65 bis ungefähr 120, also runde fünf Jahre immerhin und ich war stets gut informiert, womit man sich am Besten den nächsten Hörsturz holen konnte. Meine Helden DEAD MOON hätte ich vielleicht sonst nicht kennengelernt, und so manch andere gute Band abseits vom Mainstream. Trendsetzend im Layout war das Blatt auf jeden Fall. Ausführliche und gut recherchierte Artikel. Was mir letzendlich etwas auf die Nerven ging, war das elitäre Zirkeln um manche Bands, die schon damals keiner kannte, geschweige denn heute. Heute sieht das etwas anders aus, kompatibler will ich meinen, aber nicht anbiedernd. Mit der Titelstory (Metallica, Slayer und Konsorten) und dem Metalsampler kann ich allerdings wenig anfangen...

SPEX Leser war ich noch nie, doch man kann ja mal gucken. Kein großer Verlag dahinter (bei VISIONS übrigens auch nicht), das ist schon mal gut. Das etwas sperrige Layout verleitet nicht zum Überfliegen, was ja nicht schlecht ist, aber auf Dauer vielleicht nervt. Modeseiten brauche ich zwar nicht, aber zwischen dem Lesen ein paar Bilderseiten, das ist nicht verkehrt. Interviews mit Andreas Dorau und Gabi Delgado, hey, interessant! Fazit, kann man kaufen. Titelbild, Lady Gaga, nun ja, aber immerhin im Lehmbruck-Museum Duisburg...

Der RS ist inzwischen wieder im Hause und war schnell gelesen. „Alles über 'The Wall' – die größte Show des Jahres kommt nach Deutschland“ das brauche ich nun wirklich nicht. Adele auf dem Cover, reichlich spät! Aber andererseits: alles habe ich noch nie gelesen, ob meine monatliche Ration Musikjournal nun ME, RS, OX oder VISIONS hieß. Wo Licht ist, ist eben auch Schatten...

Sonntag, 19. Juni 2011

Ridin' with the MINERS

      
Unseren letztjährigen Auftritt im Forsthaus Güsen hatte ich am Jahresende unter meinen persönlichen Top 3 (Ja, wir hatten mehr als drei Muggen!), und so war es quasi gesetzt, dieses Jahr wieder dort aufzukreuzen. Man versichert uns ja stets von allen Seiten, dass der Auftritt der MINERS zum Wochenende unbedingt dazugehöre, aber ich bin da doch etwas vorsichtig mit Wiederholungen. Zumal wir nicht zu den Bands gehören, die jedes Jahr 15 neue Songs schreiben. Es muss sich für mich im Vorfeld gut anfühlen und das tat es diesmal, wie gesagt.

Ralf unser Techniker hatte leider private Verpflichtungen und so machten wir uns zu dritt auf den Weg. Da ein Sitzplatz weniger gebraucht wurde, wollten wir versuchen, den ganzen Krempel im Bus unterzubringen und auf den Anhänger zu verzichten. Schorsch und Breiti schafften das dann auch nach einer Stunde Tetris und ich durfte immerhin zwei Gitarren mitnehmen, musste aber drei Stunden lang auf dem Bierkasten sitzen, was ich nicht als die schlechteste Alternative fand. Die Hauptgitarre fuhr derweil angeschnallt auf der vorderen Bank mit. Auf der Autobahn versuchte Schorsch die verlorene Zeit wieder gutzumachen und Breiti und ich versuchten, uns nicht schon vor dem Auftritt völlig zu betrinken. Beides gelang halbwegs.

  
In Güsen angekommen freuten wir uns, dass es die Bahnhofsgaststätte noch gab und dass sie offen war. Wir enterten und bescherten der Wirtsfrau in einer Stunde das Wochenumsatzhoch. Auf das Bauernfrühstück hatten wir uns richtig vorgefreut. Gestärkt fuhren wir alsdann in der Güsener Wald wo wir so ungefähr mit den Worten begrüßt wurden: Was wollt ihr denn schon hier? Nein, es sei natürlich nur ein Scherz mit Anspielung auf unsere letztjährige Reise mit Hindernissen. Die Kiste „Glück Auf!“ Bräu aus der Heimat, die uns der Pionierleiter sofort vor die Nase stellte, zeigte uns dann, dass wir herzlich willkommen sind. Da mussten wir natürlich auch noch mit anstossen und ich fing an, etwas die Übersicht über die geleerten Flaschen zu verlieren.


Wir konnten diesmal fast noch bei Tageslicht aufbauen und als alles verkabelt war, fuhr Breiti gelassen die Regler in den roten Bereich, um die Stromversorgung etwas aus der Reserve zu kitzeln, aber es fiel nichts aus. Schön! Nun konnte es losgehen...




Martin, Sänger der Hippriests, begrüßt ja gerne sein Publikum mit Sätzen wie: „Ich weiß ja nicht, warum ihr hier seid, wir sind hier, weil wir Spass haben wollen“. Das Güsener Publikum weiß, warum es jedes Jahr zur selben Stelle kommt; um Spass zu haben. Demzufolge wurde nicht lange gefackelt, sondern mit dem Arsch gewackelt. Wir streuten ein paar alte Gassenhauer aus den Sechzigern in das eigene Repertoire, doch das wäre zur Animation gar nicht nötig gewesen, denn es wurde alles getanzt, was irgendwie ging. Wir spielten am Ende wohl so an die zwei Stunden, keine Ahnung, ich guck da nicht auf die Uhr. Als dann auch der Whisky nicht mehr half, die maträtierten Stimmbänder zu ölen, sondern die Nebenwirkungen stärker einzusetzen begannen, ließen wir's gut sein. Das Einpacken verschlief ich dann (sorry, Jungs), mein nächstes Bild war die Silhouette von Freiberg in der Morgensonne. Soistdasebenmanchmal. Aber es war ein total schöner Abend und wir kommen gerne wieder...




Heute las ich in einem fremden Blog den Satz: Das Leben findet jetzt statt, man kann es nicht verschieben. Wie wahr ist das...

   

Montag, 13. Juni 2011

Out of Stornoway

   

Lewis, Outer Hebrides