Montag, 29. Dezember 2008

Lesen!

*
Das würde ich auch gerne mal wieder können: in einem Buch versinken, eins werden mit der Handlung und nicht mehr merken, was um einen herum passiert. Doch wahrscheinlich können das nur Kinder...

Donnerstag, 25. Dezember 2008

Merry Christmas


... and a good rocking New Year!


Danke, Björn, dafür und überhaupt.
Für Interessierte: mehr auf diesen Seiten

Dienstag, 16. Dezember 2008

Skysegeljack


Berlin. André Greiner-Pol, Gründer der Band Freygang, ist in der Nacht zum Montag in Berlin völlig überraschend gestorben, wie sein Label Buschfunk gestern mitteilte. Als Todesursache gaben die Ärzte einen Herzinfarkt an. Greiner-Pol gehörte zu den einflussreichsten Musikern und Querdenkern in der Ostberliner Punk-, Blues- und Indieszene.

Meine erste Begegnung mit FREYGANG war im Herbst '86. Ich hatte gerade in Dresden mit dem Studieren angefangen. Neue Leute kennengelernt und begonnen, meinen musikalischen Horizont zu weiten. "Freygang/Zuma/Z.O.P.F." hieß das Package von drei, damals angesagten Bands, die die Freilichtbühne im Großen Garten bespielen sollten. Während die beiden letztgenannten die Neil-Young- und ZZTop-Sehnsüchte der Ostzonalen Fans befriedigten und heute mehr oder weniger vergangen und vergessen sind, eilte FREYGANG der Ruf voraus, kompromisslos und echt zu sein. Bis zu diesem Tage hatte ich wohl schon einige Konzerte - Ostbands freilich - gesehen, doch noch nie eines mit einem derart charismatischem Sänger. Ein räudiger Haudegen mit der Aura einer Diva. Und was für eine coole Stimme! So etwas hatte ich noch nicht erlebt. Ich war total fasziniert. Vom ersten Moment an hatte er sein Publikum absolut im Griff und gab es erst wieder frei, als er wollte. Im Nachhinein muss ich mich wundern, dass es nach diesem Konzert keine randalierenden Horden gab. Aufgeputscht genug und bereit dafür waren wir "Ich muss auf den Gipfel! Ich muss in das Meer! Ich halt's nicht mehr aus, auf dem flachen Land!"

Zwei, drei Wochen später hörte ich, FREYGANG seien verboten worden.

Glücklicherweise hatten Freunde eine damals im Undergrund kursierende Tonbandkassette mit FREYGANG-Songs in ziemlich passabler Qualität. Diese war für die nächsten 2 Jahre mein Soundtrack zu den immer ätzender werdenden Bedingungen im Arbeiter und Bauern Staat.

Wende/Wegzug/Wohlergehen ...Wiederkommen

Mit unserer Rückkehr in den Osten flammten auch alte Liebschaften wieder auf. Und so sah ich die Band ab '94 in größeren Abständen immer dann, wenn sie hier im Süden unterwegs waren. Mit wechselnden Besetzungen, aber immer mit Andrè GP am Steuerrad. Mal mehr, mal weniger gut. Aber auf seine Art immer faszinierend. Große Klappe und doch verletzlich, irgendwie...

Vor ein paar Jahren ist uns're kleine Combo dann mal von einem Veranstalter angefragt worden, für ein FREYGANG-Konzert im Chemnitzer Bunker zu eröffnen. Da hatte ich neben großer Freude auch ziemliches Muffensausen. Manchen Idolen möchte ich lieber nicht zu nahe kommen. Es ergab sich nicht. Schade, oder, vielleicht besser so. Die Band war unter sich und einzig Egon Kenner, den André GP 20 Jahre früher in Dresden ungefähr so vorgestellt hatte: "...das ist Egon, der spielt jetzt mal 'n bisschen Gitarre. Leider kann er nicht immer dabei sein, weil er ist Lehrer...". Also, einzig Egon brachte der Vorband ein wenig Whisky vorbei. Was mir leider auf dem gemeinsamen Foto die Augen aus dem Ruder laufen lies...

Das letzte Konzert, welches ich von FREYGANG sah, war ihr Auftritt diesen Sommer zum SunFlowerFestival in Freiberg. Ihretwegen war ich zum ersten Mal als zahlender Gast dort und war offen gestanden enttäuscht. Weil Egon nicht dabei war und weil die anderen merkwürdig kraftlos wirkten. Vielleicht fühlte sich die Band aber auch nur deplaziert zwischen all den Blumenkindern.

Was für mich aber letztlich bleiben wird, ist nicht ein mittelmäßiger Auftritt zum Schluss, sondern ist ein Künstler, der begnadet war mit einer Bluesrockröhre, die ihresgleichen sucht. Der es verstanden hat, mit ganz wenigen, ihm eigenen Mitteln eine Athmosphäre zu schaffen, dass Du glaubst, es brennt die Luft. Und der Texte geschrieben hat, die einfacher hätten nicht sein können, und die doch eigentlich alles ausgesagt haben.

Dein Grab ist eine Wiese
Und Dein Kind ist eine Blume
Deine Arbeit ist ein Spiel
Und Dein Plan, der hat kein Ziel
Du bist frei wie Skysegeljack

André GP (1952-2008)

Freitag, 12. Dezember 2008

Hippriests Down Under



Hahaha, anfangs hielt ich es für einen von Martins Witzen, "Die Hippriests spielen in Australien!", aber es ist wirklich wahr. Die durchgeknallteste und liebenswerteste deutsche Punkband, die ich kenne, ist zur Zeit dort auf Tour. Keine Ahnung, wie die das geschafft haben. Aber wahrscheinlich muss man es nur richtig wollen. Und kompromisslos sein eigenes Ding durchziehen, immer wieder, immer weiter. Das lehrte uns ja schon Fred Cole...

Donnerstag, 11. Dezember 2008

Neue Nadel


Seit ein, zwei Jahren schon hab' ich vor, meinen 18 Jahre alten Plattenspieler durch einen neuen zu ersetzen. Nicht dass er's nicht mehr täte, aber bei dem Durchsatz an Platten vermute ich, dass das Abtastsystem nicht mehr das Beste sein wird und er war seinerzeit auch so ziemlich der billigste im Regal. Also eine rein präventive Maßnahme zum Schutze meiner kostbaren Vinylschätze.

Doch mit dergleichen Entscheidungen tue ich mich in der Regel ziemlich schwer. Ich denke da immer gleich, dass etwas ewig halten können muss. Besonders bei technischen Dingen heutzutage wahrscheinlich unmöglich oder aber zumindest unbezahlbar. Also macht man Kompromisse, Kompromisse, Kompromisse, bis man die Ansprüche so weit runter geschraubt hat, dass sie in das Budget passen. Ist man dann noch halbwegs zufrieden mit der Wahl und will zum Kauf schreiten, stellt man fest, dass der betreffende Plattenspieler nicht mehr gebaut wird. Geht alles wieder von vorne los...

Es hat also eine Weile gedauert. Und weil dem Sohne (der sich auf das alte Sonygerät freut) versprochen worden war, spätestens bis Weihnachten habe der Vater sich entschieden, habe ich am Wochenende nun endlich Nägel mit Köpfen gemacht. Heute kam nun der neue Dreher mit der Post. Erster Eindruck: dreimal so schwer wie der alte, was ja für die verbauten Materialien spricht. Die Verarbeitung lässt ebenfalls keine Wünsche offen. Bedienung ist für mich auch sehr OK (man muss schön viel selber machen) und das Ganze in einem schlichten, schwarzen Design, was ich gerne 30 Jahre aushalten werde, ohne dass es mir auf die Nerven geht. Gut. Aber klingen nun die Platten besser? Ich kann nur sagen - ein Quantensprung. Für mich jedenfalls. Nach einem kurzen Testlauf (mit einer ddr-Platte, die ich doppelt habe, hihi) habe ich Led Zeppelin IV aufgelegt und in LedZep-angemessener Lautstärke gehört. Dynamik ohne Ende! Wahnsinn! Kann ich gar nicht glauben! Wow!

Ich bin vielleicht froh, dass das Thema "Plattenspieler" nun endlich vom Tisch ist...

Mittwoch, 10. Dezember 2008

Danke, Peter...

... für den Tomatin, 12 years. Sehr lecker, wie ich gerade festssssstelle.
Wollen wir mal hoffen, dass die "japanese shareholders" hier nicht drin herumpfuschen, sondern das Handwerk schön den Schotten überlassen.

Dienstag, 9. Dezember 2008

How is Howe?


Ist Howe Gelb in der Stadt, versuche ich dabei zu sein. Wegen seiner betörenden Musik und, weil man - ähnlich wie bei Dylan - nie sicher sein kann, was passieren wird. Von grandios virtuos bis grandios verpeilt, das ganze Spektrum menschlicher Existenz. Aber eben immer (oder fast immer) großartig. Dabei ist es mir ziemlich egal, ob als Solokünstler, oder wie heute abend als Giant Sand.

Ich freu mich drauf und gönne mir schon mal einen kleinen Appetizer; ein Stück, aufgenommen in der St. Phillips Episcopal Church, Tucson, Arizona. Sozusagen passend zur Adventszeit...



GIANT SAND heute abend live in dresden, scheune

Sonntag, 7. Dezember 2008

Live and in Person


Bob Dylan and his band will embark on a European Tour in Spring 2009. And here are the dates for Germany:


31.03. Hannover, AWD-Arena
01.04. Berlin, Max-Schmeling-Halle
02.04. Erfurt, Messehalle
04.04. München, Zenith
05.04. Saarbrücken, Saarlandhalle






Freitag, 5. Dezember 2008

Reiter der Apokalypse

*
David Eugene Edwards war hier. Und wir durften dabei sein. Und waren einmal mehr überwältigt von der unbändigen Kraft, die da von der Bühne strömt. So muss Musik sein.
So und nicht anders...



Livemitschnitt von der aktuellen Tour "Ten Stones "

Montag, 1. Dezember 2008

Hutzenobnd

*
Das Sauerkraut war ja nun auf wundersame Weise gelungen, jetzt musste es gegessen werden. Da zwei ordentliche Kohlköpfe verarbeitet worden waren, sollten mehrere Leutchens satt werden können davon. Was lag also näher, als ein paar Freunde zum Hutzenobnd einzuladen.

Nichterzgebirgern sei gesagt, dass es sich hier um eine Form des geselligen Beisammenseins handelt, der vorwiegend in der kalten Jahreszeit gefrönt wird, wenn es draußen dunkel und kalt und in der Stuben drinnen gemütlich und warm ist. Entstanden ist dieser Brauch hier in einer Zeit, als es weder Radio noch Fernsehen gab. Es war die Jahreszeit, da draußen im Garten und auf dem Feld nichts mehr zu tun war und so traf man sich halt zum Erzählen, Handwerkeln, Singen oder was auch immer. Es musste nur einer heizen und wahrscheinlich war reihum jeder einmal dran. Heutzutage kann man natürlich auch alleine jede Menge Zeit vor dem Computer in den Sand setzen, bei schlechtem und schönem Wetter und auch Klatsch und Tratsch bekommt man so genügend mit. Aber ein bissel Basteln und Singen gemeinsam, das macht schon Spass, wenn man sich mal aufrafft (und sich nicht zu blöde vorkommt).

Den MINERS ist nichts zu peinlich (wir berichteten hier und da) und singen tun wir alle gern. Die Frauen auch. Gute Freunde stießen noch dazu und so waren wir eine schöne Runde von 10 Leutchens in unsrer guten Stube. Das Wetter passte ebenfalls hervorragend auf diesen Anlass. Basteln: Da ja Weihnachten nimmer weit ist, haben wir gedacht, Baumschmuck passe gut. So waren wir eine ganze Weile damit beschäftigt, unseren ersten Fröbelstern hinzubekommen. Was nicht einfach ist (wer sich so etwas ausdenken kann, Wahnsinn!). Geschafft haben es aber alle. Ach, davor gab's noch ein Kaffeetrinken mit selbergebackenem Stollen aus zwei verschiedenen Haushalten (der, welcher nach überliefertem Rezept etwas Schweineschmalz (!) beigegeben hatte, war leicht im Vorteil), Plätzchen und Pfefferkuchen. So kurz vorm 1. Advent darf man schon mal (da sind wir etwas flexibel in der Tradition). Zu vorgerückter Stunde dann also Sauerkraut mit Wurst, Brot und Bier - ein voller Erfolg.

Als alle satt waren und die Zungen gelockert, haben wir dann zusammen noch ein paar Anton-Günther-Liedel zur Gitarre geschmettert. Und das ist schon so: Mundart lässt sich gut singen, auch wenn man sie in dieser Form nicht mehr spricht. Ich hatte unlängst erst gerade mal angefangen, mich mit diesem Liedgut zu befassen und ich bin erstaunt, was für tolle Sachen es da gibt. Damit bin ich noch lange nicht fertig. Da wir unsere Konzerte seit ein paar Jahren schon mit "Glück Auf" auf dem verzerrten Bass einleiten, könnte ich mir vorstellen , das "Feierobndlied" zum Schluss zu machen. Ernst gemeint, nicht als Parodie. Mal sehen...

Es war nach Mitternacht, als die letzten Hutzenleit nach Hause gingen. Und ich habe mich gefreut, dass wir so viel Spass daran gehabt haben, etwas ganz Altes herzunehmen und unser Eigenes draus zu machen. So frisch und frei, wie mir Arzgebirger sei...

Samstag, 29. November 2008

Sauerkraut

*
Zum letzten Geburtstag bekam meine Frau von Freunden einen schönen, tönernen Topf mit Deckel geschenkt. Wäre es meiner gewesen, so hätte ich wahrscheinlich das Jahr über saisonales Obst im Rum versenkt. Meine Frau hatte allerdings etwas anderes damit vor... Vor 4,5 Wochen wurde Weißkraut geschnippelt, gestampft und mit Salz eingelegt. Und siehe da, es ist wirklich Sauerkraut draus geworden. Es schmeckt sogar so, wie ich es von früher kenne; als ich als Kind zum Wagner Hans sein Gemischtwarenladen geschickt wurde, für 50 Pfennige welches vom Fass zu holen. Da die MINERS mit Ihren Frauen heute zum Hutzenobnd kommen, haben wir gleich eine schöne Brotzeit. Dazu gibt es Erzgebirgische Bratwürstchen und Schwarzbrot, hmmm... und ein frischherbes Bier...

Sonntag, 23. November 2008

Wenn's draußen wieder schneit,

...
do habn mer onner Freid.
's fängt überol ze wabeln a,
is draußen gute Schneeschuhbah.
On liegt of onnrer Höh
es erschte Fünkle Schnee,
do schnalln mer onnre Schneeschuh na
on fahrn derva!

Denn so frisch on frei,
wie mir Arzgebirger sei,
mir halten aus in Stormgebraus,
öb's wattert, störmt on schneit.
Of onnrer Höh
do liegt der erschte Schnee,
do liegt'r aah an längsten dort,
drüm gieh mer gar net fort!

Anton Günther (1912)

Schwartenbergloipe, 23. November 2008

Donnerstag, 20. November 2008

Meine Höhepunkte

*
Das Jahr ist zwar noch nicht zuende gegangen, doch erfahrungsgemäß schlagen im Advent bei mir die Gene meiner Vorfahren voll durch und statt Rock'N'Roll lege ich mir dann erzgebirgische Volksmusik auf. Passt auch besser zu Raachermannl und Peremett.

Deswegen - und weil heute ein hundsmiserables Wetter ist - habe ich mal im Gedächtnis gekramt, was und in welcher Wertigkeit mir dieses Jahr einen Höhepunkt verschaffte.


LP/CD















1.
Into The Wild (Soundtrack) - Eddie Vedder
... und davon ganz besonders: "Hard Sun" und "Guaranteed"
2.
Punk Rock Guilt - Brant Bjork & The Bros
3.
Straight To The Heart - Pierced Arrows
3.
Ready For The Flood - Marc Orlson & Gary Louris
5.
Dirt Don't Hurt - Holly Golightly & The Brokeoffs


Kino












1.
Todeszug nach Yuma (3:10 To Yuma) - James Mangold
... überragend: Christian Bale, Russell Crowe & Ben Foster
2.
Into The Wild - Sean Penn
3.
Robert Zimmermann wundert sich über die Liebe - Leander Haußmann
4.
I'm Not There - Todd Haynes
5.
Mama Mia - Phyllidia Lloyd (nein, das ist mir nicht peinlich...)


Live












1. Pierced Arrows - Dresden/Beatpol, 01. Mai
... Toody ruft während der Show "Hi Andreas!" von der Bühne ...
2. Brant Bjork & The Bros - Dresden/Groovestation, 16. Oktober
3. Holly Golightly & The Brokeoffs - Dresden/Beatpol, 24. April
4. Michael J. Sheehy & The Hired Mourners - Beverungen/OBS, 10. Mai
5. Mary Epworth & The Jubilee Band - Beverungen/OBS, 11. Mai


Ausstellung
















1. Bob Dylan: The Drawn Blanc Series - Chemnitz/Kunstsammlungen, 20. Januar

Darüber hinaus noch zwei sehr schöne Urlaubsreisen, ein Wochenende und einige Abende mit lieben Freunden, zwei, drei wirklich gute Auftritte mit den MINERS. Wenn man das Jahr so verdichtet anschaut, ja, da kann man sich wirklich glücklich schätzen...

Dienstag, 18. November 2008

Der Rausch und die Musik

*
Vor ein paar Tagen las ich hier einen Beitrag, der mich sehr berührt hat und den ich seither nicht so richtig wieder aus dem Kopf kriege. Weil das Thema schon auch mit mir zu tun hat. Ich habe da öfters darüber nachgedacht, ohne jedoch so richtig damit zum Schluss gekommen zu sein oder gar Konsequenzen gezogen zu haben. Es geht um's Trinken.

Wenn man wie ich auf dem Lande aufgewachsen ist, dann hat man auf alle Fälle folgende Ausrede: Es war nichts los. Kulturell gesehen. Und deshalb machte man Freitag- und Samstagnacht das, was alle machten. Man machte einen drauf. Keine Ahnung, was das damalige Gesetz zum Schutz der Kinder und Jugendlichen der DDR vorschrieb, doch es wird sicher Grenzen aufgezeigt haben. Das hat jedoch niemanden interessiert. Die einzigen Grenzen für meinen allwöchentlichen Rausch setzte mir mein Körper. In den passten lange Zeit nicht mehr als sieben halbe Liter Bier rein, pro Abend. Schnaps , das hatte ich relativ früh erkannt, sorgt für nachhaltige Übelkeit und Kopfschmerzen. Also ließ ich weitestgehend die Finger davon (heute bin ich heilfroh, damals nicht ausprobiert zu haben, wie es ist, wenn man sich nur mit einer Sorte Schnaps betrinkt, ohne Bier).

Bands haben zu meiner Zeit und in meiner Gegend kaum gespielt. Es gab fahrende Diskotheker, die mit eigener PA am Wochenende den örtlichen Saal beschallten. Heute hier, morgen dort. Auch musikalisch mit heute kaum zu vergleichen. Die erste zwei Stunden gab's Tanzmusik für die Mädchenpaare und später dann - oft per Wunsch - härtere Kost ala Zeppelin, Purple, Sabbath. Zu diesem Zeitpunkt war ich dann auf jeden Fall schon gut unterwegs und so gehörte es für mich auch immer zusammen: der Rausch und die Musik. Ich konnte mich fallenlassen, bildlich gesprochen, und ich habe genossen, doppelt. Bis zum Schluss. Dann war ich voll. Oft so voll, dass ich auf dem Nachhauseweg gekotzt habe.

Maßvoll trinken, um die Kontrolle zu behalten, wollte ich nicht. Ganz im Gegenteil. Ich wollte diesen Flow, um genau in dem Moment abzuheben, wenn die Sologitarre von Lynyrd Skynyrd's "Freebird" einsetzt. Eine Zäsur setzte makabrerweise der Tod von Bon Scott. Ich weiß noch genau, dass ich damals sagte: so voll kann man gar nicht sein, dass man im Schlaf kotzt, ohne dass man aufwacht. Kurze Zeit später ist mir das gleiche passiert. Und ich danke Gott, dass er mich am Leben gelassen hat. Ab da habe ich etwas weniger getrunken. Statt 7 Gläsern nur noch 6. "I'm Gonna Ride On"...

Und so geht das eigentlich bis heute. Wider besseren Wissens. Auf ein Konzert gehen, mit einem Gedanken, nichts trinken zu können, das mache ich nur in Ausnahmefällen. Wenn's denn gar nicht anders geht. Aber selber spielen, ohne Bier auf der Bühne, das geht gar nicht. Auch für's Besäufnis hinterher finde ich immer einen Grund: Entweder war's ein guter Auftritt, dann muss man wieder runterkommen oder war's ein schlechter, dann will man nur vergessen. Das Resultat ist stets dasselbe. Vergessen habe ich überdies eine Menge in den letzten 25 Jahren und das hängt sicher auch mit dem Alk zusammen. Noch reicht's für den Dayjob, wahrscheinlich genügend Ressourcen, doch irgendwann ist Schluss mit lustig. Das ist mir klar.

An dieser Stelle sollten jetzt Erkenntis und Schlussfolgerungen kommen. Doch so weit bin ich noch lange nicht. Weil es mir noch nicht ernst genug damit ist. Weil ich seit langem schon mit meinem Problem kokettiere, was viel viel leichter ist, als es zu vertuschen. Dumm frisst viel, Intelligenz säuft. Jaja... Weil es - anders als beim Rauchen - bis auf ein wenig Kopfweh keine spürbaren Auswirkungen gibt. Weil mir der Leidensdruck fehlt. Weil ich denke, dass ich noch Zeit habe. Wie ein kleiner, dummer Junge...

Donnerstag, 13. November 2008

What Is And What Should Never Be

*
Ten Years After touren unter ihrem Namen seit Jahren ohne Alvin Lee. Thin Lizzy versuchen ohne Idol Phil Lynott Kohle zu machen. Lynyrd Skynyrd verlieren tragischerweise ein Originalmitglied nach dem anderen und tun immer noch so, als wäre 1974. Von den vielen Sweet-, Slade- und T.Rex-Clones mal ganz zu schweigen. Nachahmer, wohin man sieht. Eine Schande eigentlich, doch für manch Spätgeborenen die einzigste Chance, einen Hauch jenen Gefühls zu bekommen, das die Originale auf dem Gipfel ihres Erfolgs verbreiteten. Einen Hauch wohlgemerkt.

Da die Chancen für eine 3/4 Led Zeppelin Reunion momentan nicht die besten sind, habe auch ich mich verführen lassen. LEZ ZEPPELIN heißt eine sehr junge Band aus NYC, die sich fast ausschließlich der Liedpflege der größten Band aller Zeiten verschrieben hat. All Girls - All Zeppelin. Jene hatte ich mit 30 Jahren Verspätung gerade zu entdecken begonnen und so freute es mich, dass die Tribute-Show in Dresden zu erleben war.

Punkt 8 begannen die Bühnenscheinwerfer im Dresdner Schlachthof zu rotieren und durch den Leslie gejagte dunkle Keyboardpassagen verhießen nichts Gutes. Vier sehr junge Frauen betraten die Bühne. Keine Worte, keine Gesten, Plugged In & Rocked On: Immigrant Song. Was hätte großartig werden sollen, verpuffte leider ob des grottenschlechten Sounds im Saale. Die Gitarre war anfangs kaum zu hören und der Gesang wehte ebenfalls dünn vorbei. Erst dachten Ralf und ich, dass wir zu dicht vor der Bühne stehen. Doch im Reihe 10 war es auch nicht wirklich besser. So verging denn die erste halbe Stunde für mich zumindest mit Rumärgern. Besser wurde es mit dem ersten Höhepunkt: Since I've Been Loving You. Da wurde der Gitarre doch auf einmal mehr Raum gegeben (oder nahm sie's sich?). Jedenfalls in meinen Ohren klang's besser. Richtig gut wurde es dann mit dem Accoustic Set. Eingeleitet von dem Instrumental Winter Sun, dem einzigsten Lez Zep Original des Abends, spielten die Mädels zwei Nummern rein akustisch. Die Drummerin, Helen Destroy (!), ging derweil im Saal spazieren. Vielleicht aber auch nur, um dem Mixer in den Arsch zu treten. Rechtzeitig zum Bron-Y-Our Stomp war sie zurück, um dies mit uns allen zu tun. Diese Frau hat einen Tritt und Schlag - Wahnsinn. Und Präzision, unglaublich. Da fehlte es an nichts. Rein spielerisch waren alle vier über jeden Zweifel erhaben. Das sollte man/frau auch sein, wenn man sich an Songs wie Black Dog versucht. Allenfalls etwas mehr Rauheit in der Stimme von Sängerin Sarah hätte ich mir gewünscht. Doch wo sollte die herkommen - in diesem zarten Alter.

Nach ziemlich genau 90 min und einer voluminösen Kashmir-Version war Schluss. Doch nur kurz, denn Rock&Roll und Whole Lotta Love fehlten noch im Set. Diese beiden Songs waren es dann auch, mit denen die Zugabe bestritten wurde. Tschüss und Danke. Da war wohl auch nicht wirklich viel Lust mehr übrig, für den halb gefüllten Saal. Kann ich verstehen. We come back in a few minutes for selling T-Shirts and CD's. Nun ja. Schön war's trotzdem. Die Gänsehaut aber, die ich ab und zu kriege, wenn Musiker auf der Bühne sehe, die beinahe sterben für ihre Kunst, die blieb diesmal aus...

Montag, 10. November 2008

November kann auch schön sein












zum Beispiel morgens gegen sieben...

Montag, 3. November 2008

Rockin' the Garage

*
Eigentlich hatten wir nach dem letzten Open-Air-Auftritt bei 6°C an unser Konzertjahr schon einen Haken dran gemacht und die Gitarren waren bereits eingemottet, als uns letzte Woche eine Anfrage erreichte, zu Halloween in der Chemnitzer Garage zu spielen. Vor überwiegend motorradfahrendem, mittelaltem Publikum. Da konnten wir schwer nein sagen. Es ist für uns immer eine schöne Herausforderung, so eine Truppe zu versuchen, dranzukriegen. Musikgebildet größtenteils und wegen hohem Coolnessfaktor schwer aus der Reserve zu locken. Mit den Cowboystiefeln im Takt wippen will da schon viel heißen. Das letzte Mal waren wir vor 4 Jahren dort und wir waren sehr gespannt, wie es heuer werden würde. Um es vorweg zu nehmen, es war toll. Wir hatten von Beginn an ein schönes Halbrund vor uns stehen, männliche wie weibliche (mehr!) Zuhörer, denen es durchaus zu gefallen schien, was wir von uns gaben. Und es dauerte gar nicht lang, da trauten sich sogar ein paar, zu tanzen. Dabei waren es vorwiegend die MINERS-Songs, die in die Beine gingen. Das hat uns natürlich sehr gefreut, und umsomehr haben wir uns angestrengt. Nach 90 überwiegend schnell gespielten Minuten gingen unsere Grubenlampen aus. Das ist aus meiner Erfahrung so in etwa die Distanz, ab der ein Konzert spätestens anfängt, Längen zu kriegen. Selbst bei Künstlern, wo ich bedingungsloser Fan bin. Das Publikum war zu diesem Zeitpunkt sichtlich zufrieden und wir waren es auch. Wir ließen uns noch ein paar Biere schmecken, während der Torsten uns die Mp3-Files um die Ohren haute. Mich entsetzt das ja immer etwas, wie heute "Disko" gemacht wird. Aber so ist das nun mal und wir werden es nicht mehr ändern. Schön aber, dass es noch Läden wie diesen gibt, in der hin und wieder Livemusik angeboten wird. Weiter so. Bilder in Kürze.

Montag, 27. Oktober 2008

Soundtrack gegen Schmuddelwetter

*
Eine Woche Urlaub liegt vor mir und für die nächsten drei Tage ist Regen angesagt; vielleicht auch schon ein bissel Schnee. Macht nichts, habe ich genügend Zeit, mich durch die neuen Platten zu hören, die letzte Woche angekommen sind:

Bestimmt schon 5,6x gehört seither und immer wieder schön. Weiß nicht, wann ich das letzte Mal eine Platte mit deutschen Texten gekauft hab'. Ist Jahre her. Element of Crime hatte ich eher als eine ziemlich verkopfte Band in Erinnerung. Doch das hier ist wunderbar leichte Musik und lässt gleich wieder an den ebenfalls wunderbaren Film denken. Auf 7inch, schweres Vinyl. Limitiert sowieso. Die Flipside hat "Robert Zimmermann", dylanlike. Großes Kino, Film wie Musik.
Element of Crime "Ein Hotdog Unten Am Hafen", 7"Single, Universal 2008

Spätestens seit dem Liveerlebnis vor 10 Tagen in der Groovestation Dresden bin ich angefixt von dieser Mischung aus Coolness und Seventies Retrorock. Wahrscheinlich weil seine Musik den Spirit atmet, mit dem ich aufgewachsen bin. Thin Lizzy werden immer wieder als Eckpfeiler genannt; ich höre teilweise The Free heraus und vom Gestus ist vielleicht auch ein bisschen Jimi Hendrix dabei. Aber alles nur andeutungsweise, denn Brant Bjork füllt eine eigene Schublade. Und Stoner heißt die nach meiner Auffassung überhaupt nicht. Wie sich der Opener "Lion One" langsam entfaltet und steigert, ohne zu explodieren, das hat schon Klasse. Man könnte jeden der acht Titel hernehmen, um zu schwärmen, es sind keine Ausfälle drunter. Brant hat die acht Songs der Vinylausgabe auf zwei LP's verteilt. Damit die Nadel genug Platz hat, zum Ausschlagen...

Brant Bjork "Punk Rock Guilt", 2LP, Low Desert Punk 2008


Diese Platte erschien im vergangenen Jahr und das Review in einem Versandkatalog bewog mich dazu, mich mal näher damit zu befassen. Detlev von Duhn schrieb:
"...Es wirkt, als hätte er seinen Stil gefunden. (V.a. rhythmisch) knochentrockener punktgenauer ungemein präziser mittelharter Desert Rock...Wah-Wah-getränkte Gitarren mit ihren charakteristischen ständig wiederholten rotierenden Motiven/Licks und kompakten zielgerichteten ebenfalls ausgesprochen präzisen nie zu langen cremig-mittelschweren melodischen teils singenden Soli, die quasi in sich ruhen..."
Ja, das findet sich alles wieder auf dieser Scheibe. Im Gegensatz zu "Punk Rock Guilt", die Brant im Alleingang einspielte, gibt es hier die damalige Besetzung von The Bros zu hören und zwei Gastmusiker, was das Ganze sehr abwechslungsreich macht. Anders als die aktuelle Platte, aber mindestens genau so gut.

Brant Bjork and The Bros "Somera Sól", LP, Duna Records 2007

Hier wird die Klasse dieses Mannes erst so recht deutlich. "Local Angel" ist eine fast rein akustische Platte. Nur hier und da ein wenig Schlagzeug, ein paar Tupfer Bass. Alles selbst geschrieben, arrangiert, eingespielt und produziert. Wie viele Bands es gibt, deren Songs nur im elektrifizierten Kontext etwas taugen, wissen wir spätestens seit MTV Unplugged. Brant Bjork's Songs funktionieren auch alleine. Eine leicht jazzige Note höre ich hier (als Nichtjazzer) und einen herrlichen Flow hat diese Scheibe. Würde ich kiffen - das wäre mein Soundtrack.
Brant Bjork "Local Angel", LP, Duna Records 2004

"Dirt Don't Hurt" - in abgewandelter Form sagte das schon meine Großmutter zu mir (Dreck reinigt den Magen). Von Holly Golightly habe ich einige Platten im Schrank stehen. Als ich das erste Konzert sah, war sie leider schon kein Geheimtipp mehr. Da hatte Jack White bereits gelobhudelt. Während dieser aber inzwischen versucht, auch bei den Reichen und Schönen dieser Welt zu punkten und Platten mit Alicia Keys besingt, ist sich Holly treu geblieben. Ja scheint sich sogar auf dem Zeitstrahl immer weiter rückwärts zu bewegen. Waren vor Jahren noch die frühen Sixties Quelle der Inspiration, so scheinen es jetzt hinterwäldlerische Blues- und Gospellieder der vierziger Jahre zu sein. "Dirt Dont Hurt" ist innerhalb von reichlich einem Jahr bereits die zweite Scheibe, die sie mit Ihrem derzeitigen Bühnenpartner Lawyer Dave aufgenommen hat. Bei einem kurzen Zwischenhalt auf der Spanientournee. Wahrscheinlich wieder komplett analog, wie man das von ihr gewohnt ist. Die Pressung ist ebenfalls ohne Fehl und Tadel. Damaged Goods Records eben. Clear Vinyl.
Holly Golightly & The Brokeoffs "Dirt Don't Hurt" Damaged Goods 2008

Noch nicht gehört. Von 2007. Doch das ebenfalls im Vorjahr erschienene "Snow Angels" gehörte zu meinen Lieblingsplatten im vergangenen Winter. "The Trumpet Child" kann also einfach nur gut sein. Wieder sehr liebevolle Verpackung wie man sieht. Schweres Vinyl. Farbig bedruckte Innenhülle mit allen Texten. Flasche Rotwein - Kerzenschein - Over The Rhine. Wenn's so weiter regnet, dann heute abend schon ..
Over The Rhine "The Trumpet Child", LP, REDEYE 2007

Sonntag, 26. Oktober 2008

Halb und halb

Halbzufrieden mit dem ersten Halbmarathon meines halb verlebten Lebens liege ich halb lädiert auf dem Kanapee und wärme mir die Glieder. Nicht länger als 2 Stunden dafür zu brauchen hatte ich mir vorgenommen. Das hat zwar geklappt, doch es hätten gerne noch ein paar Minuten weniger sein können. Wie das so ist mit'm Ergeiz...
Eigentlich ist ja Laufen gegen die Uhr seit Kindertagen für mich absolut negativ belegt. Ich kann mich an einen Crosslauf erinnern, über 3.000 m, da habe ich, obwohl drittletzter, dem Sportlehrer hinterher das Badezimmer vollgekotzt. Insofern wundert es mich schon, dass ich nun im Mittelalter sogar so etwas wie Freude beim Laufen spüren kann. Hin und wieder. Aber jetzt brauch' ich erst mal 'ne Pause...

1:56:22, Platz 65 von 76 in AK M40, Platz 274 von 365 total

Samstag, 25. Oktober 2008

Peter "Cäsar" Gläser (1949 - 2008)


wenn ich weiß daß man mich braucht
und kann meine kraft erschöpfen
und verschenken alle meine
blumen augenblicklich
wenn ich was mein lied gesät
aufgehn seh in fremden köpfen
und find lachen und find weinen
nämlich bin ich glücklich

("nämlich bin ich glücklich" von "Das einzige Leben" AMIGA 1980, Text: Kurt Demmler, Musik: Peter Gläser)

Dienstag, 21. Oktober 2008

Nachlese

Nach so viel verbreiteter Vorfreude nach allen Seiten wollte ich eigentlich ein schönes Review schreiben zu Brant Bjork & The Bros. Doch wenn man sprachlos ist angesichts dieser Wucht von Musik, vorgetragen von einem Sinnbild an Bescheidenheit, dann kann eine Beschreibung nur in die Hose gehen. Leider habe auch kein passendes Video gefunden, was meinen Eindruck in etwa widerspiegelt. Bei den meisten Aufnahmen dürfte sich die Membran des Mikrofons umgestülpt haben. Nicht dass laut automatisch gut wäre, doch im Falle BBB geht das in Ordnung. Da ist die Musik zugleich eine körperliche Erfahrung. Morgen kommen endlich die bestellten Langspielplatten. Nachbarn, wehe euch!

Donnerstag, 16. Oktober 2008

Der Anfang vom Ende

Grauer Tag mit Nieselregen. Die Stare sammeln sich in den kahler werdenden Wipfeln. Der Moment des Aufbruchs ist gewaltig. Und lässt mich ziemlich einsam zurück.

Mittwoch, 15. Oktober 2008

Kleines Kino, Große Gefühle

Eine Erinnerung der besseren Art an mein Leben vor '89 ist die an Kinobesuche. Unser Dorf hatte damals Einwohner genug, um an drei bis vier Tagen die Woche ein kleines Kino zu füllen. Gegeben wurde neben leicht oder mittelprächtig angestaubten Filmen des Klassenfeindes auch alles, was die einheimische DEFA so auf den Markt geworfen hat und das war nicht wenig. Natürlich gab's da auch viel Schund, wie überall, doch die eine oder andere Perle fand sich schon darunter. "Und nächstes Jahr am Balaton" habe ich damals bestimmt vier, fünf Mal gesehen und dieser Film erzeugte stets eine große Sehnsucht in mir, nach Liebe, nach Veränderung, nach wasauchimmer. Und Ulrich Mühe lebt in meiner Erinnerung hauptsächlich als Hölderlin aus "Hälfte des Lebens". Ich fand mich oder mein Leben in diesen Filmen wieder, in der Art des Erzählens, in der Zerissenheit und im Scheitern der Figuren, ohne dass ich hätte sagen können, ich bin wie der oder der. Es war der Film als Gesamtes. Der mir ein vertrautes Gefühl gab und aus dem ich bei aller Tragik und Widrigkeit der Umstände Kraft schöpfen konnte.

Dann kam 1989, 1990, 1991 und ich kann heute nicht mehr sagen, ob ich in dieser Zeit überhaupt einmal im Kino gewesen bin. Doch an 1x erinnere ich mich: Disney's "Robin Hood" mit unserem damals vierjährigem Sohn.

Seit ein paar Jahren habe ich ihn nun wieder für mich entdeckt, den DEFA-Film. Natürlich heißt er heute anders, z.B. Boje Buck Produktion. Doch die Zutaten sind dieselben. Jedenfalls fühlt sich das Ergebnis für mich genau so an wie damals. Was ich jetzt unbedingt positiv meine. Helden, die eigentlich keine sind oder jedenfalls nicht im klassischen Sinne und Geschichten, wie die das Leben schreibt. Andreas Dresen, Detlev Buck oder Leander Haußmann, die Regisseure, sind ungefähr so alt wie ich selber und wahrscheinlich ist das der springende Punkt. Ich habe aber gar keine große Lust, das auseinander zu klamüsern. Ich möchte das für mich so lassen, wie es ist: Einen Film anschauen, traurig sein und Tränen lachen und mich am Ende ganz wohlig fühlen damit. So geschehen kürzlich bei "Robert Zimmermann wundert sich über die Liebe". Zahlende Zuschauer: meine Frau und ich.

Dienstag, 14. Oktober 2008

Vorfreude

... in zwei Tagen ist es soweit ...

Montag, 13. Oktober 2008

Zivilcourage

"...Und alle standen auf und applaudierten, und Reich-Ranicki erzählte, um irgendwas doch irgendwie wieder gutzumachen, noch eine Anekdote und bot Gottschalk das Du an, und dann wurde er herausgeführt aus der Hölle dieser Halle, und der Moderator sagte, nun wörtlich: „So, jetzt sind wir wieder unter uns und können weitermachen.

Klar. Der Kritiker, der Spielverderber ist weg, nun ziehen wir unsere hirnlose Scheiße durch bis zum Schluss. Wo waren die Programmdirektoren und Intendanten in diesem Augenblick, warum kam keiner von ihnen auf die Bühne, um etwas zu sagen? Weil es verknöcherte Bürokarrieristen sind, die das Spontane längst verlernt haben, das Menschliche auch, Kultur schon sowieso.

Man schämt sich, in so einem Sender überhaupt noch zu arbeiten. Von mir aus schmeißt mich jetzt raus, ich bin des Kampfes eh müde. Ich schäme mich, ich entschuldige mich stellvertretend für alle Leidenden an diesen Zuständen, und derer sind auch in diesen verlotterten Sendern noch viele, bei Marcel Reich-Ranicki für diesen unwürdigen Abend. Ja, bitte nimm den Preis nicht an, jetzt nicht und nie. Lass dich nicht einlullen. Und rede nicht mit den Vertretern der Sender, es bringt nichts. Sie werden es nicht begreifen...."

soweit Elke Heidenreich in der Online-Ausgabe einer deutschen Tageszeitung. Nachdem gestern abend nur die unsäglich dummen Zwischenlacher zu hören waren, tut es gut, wenigstens diesen einen Beitrag zu lesen...

Freitag, 10. Oktober 2008

Marathon Men

Es ist schon ein lustiger Zufall: Da bin ich aktuell gerade dabei, mich so ganz allmählich mit dem Gedanken anzufreunden, vielleicht, nur vielleicht, in 2010 (!) den Rennsteiglauf über die volle Distanz mitzumachen und überlege, wieviele Halbmarathons ich vielleicht vorher gelaufen sein sollte, so haben Fred und Toody (for those who don't know: DEAD MOON & PIERCED ARROWS) mir auch hier etwas voraus. Beide sind letzten Samstag den Portland-Marathon gelaufen, Fred (60) in 6:33 und Toody (59) in 6:15!

Wie ich die beiden kenne, war das sicher eine relativ spontane Aktion ohne wochenlange Vorbereitung. Just Do It! Toody war damit sogar noch schneller als über die Hälfte ihrer Altersklasse.

Seit Dienstag sind sie mit PIERCED ARROWS nun schon wieder auf Tour quer durch die U.S.A. Mir ist unbegreiflich, wo die beiden diese Kraft hernehmen...

Mittwoch, 8. Oktober 2008

Eine kleine Dosis Leichtigkeit für den Tag



... damit ich nicht so lange suchen muss beim nächsten Mal

Montag, 6. Oktober 2008

No Sympathy For The Record Industry

Das ist doch wohl die Höhe: Eben noch reichten ein paar Euronen Aufpreis um anstelle einer CD das Vinyl zu bekommen. O.k. Schallplatten sind nicht ganz billig in der Herstellung wie wir alle wissen. Aber jetzt will man damit offenbar richtig Kohle machen. Beispiele gefällig? Bitte sehr: Bob Dylan "Tell Tale Signs" 4-LP zu 79,00, Led Zeppelin "Mothership" und "The Song Remains The Same" je 4-LP zu je 79,00 EUR. Wahrscheinlich noch nicht mal Gatefold-Cover, sondern alles zusammen in eine Außenhülle reingestopft. Kiss My Ass, Major!

Sonntag, 21. September 2008

Ready For The Flood

Marc Olsons und Gary Louris' gemeinsames Album erscheint in Europa nun doch schon am 17. November, ein viertel Jahr vor dem USA-Release. Auf der Homepage des Labels, Blue Rose, gibt es auch schon Snippets zu hören. Chris Robinson (The Black Crowes) hat produziert. Und die Musikpresse schläft immer noch, weitestgehend. Unglaublich!

Donnerstag, 18. September 2008

Na endlich ...

Wolfgang Doebeling, Radio-DJ und Rolling Stone Autor mit Kultstatus hat Mary Epworth and The Jubilee Band auf seiner Playlist, siehe aktuelle RS-Website. Als bekennender CD - Verächter natürlich das Original Vinyl im 7" Format. Sehr viel mehr gibt es ja leider auch noch nicht (wir berichteten bereits hier). Doch mit so kompetentem Rückenwind wird es nun nicht mehr lange dauern. Wir freuen uns schon und posten gleich noch mal ein Foto der hübschen Mary. Hach...

Dienstag, 16. September 2008

Bushmills

Ralf, unser Bandtechniker und am letzten Wochenende in Berthelsdorf fürs Licht zuständig (good job, man!) hat mir gerade folgende e-mail geschrieben. Er beschreibt damit wunderschön die Stimmung nach einem Auftritt und wird deshalb gleich veröffentlicht. Keine Widerrede!

Aus der ältesten Destille der Welt, gereift in weiß Gott was für Wäldern, dreifach gebrannt,
10 Jahre alt ... und an einem bitterkalten Abend achtlos aus der Flasche gesoffen.
Was für ein Frevel!
Der Rest steht vor mir auf´m Schreibtisch, ungefähr ´n Glas voll.

Habt ihr euch wieder erholt, oder mussten abgefrorene Körperteile entfernt werden? In dieser Nacht waren hier die ersten Minusgrade (Ist übertrieben, aber immerhin 0,3 unter 0). Tja, wer hat bei dir angerufen? Ich war nicht voll genug, um mich nicht zu erinnern. Breiti hat im Bus gegrunzt, während Häuptling, Georg und ich dem Techniker die Klamotten mit zusammen gepackt haben. Das war ´ne Schinderei. Aber wir konnten das arme Schwein
nicht alleine damit stehen lassen. Von der verbliebenen Jugend fühlte sich keiner berufen oder im Stande. Der Techniker, übrigens Konditor aus Hartha im wirklichen Leben, war begeistert von eurem Auftritt und hat sich richtig ins Zeug gelegt. Insgesamt ist so´n Abend sehr lang. Schade für die Letzten im Programm. Die Begeisterung bei den Zuhörern und die Aufmerksamkeit beim technischen Personal lässt dann je nach Bier- und Whiskeykonsum stark oder stärker nach.

Gute Nacht und viele Grüße,

A&R

See backlabel! "DRINK RESPONSIBLY"

Freitag, 12. September 2008

Garage Rock auf 45 rpm

Nachdem ich bei Konzerten mit den MINERS nun seit Jahren die Erfahrung mache, dass das geschätzte Publikum unsere selbstgepressten Vinyle zwar interessiert zur Kenntnis nimmt, aber dann trotzdem nach CD's fragt, hat es mich sehr gewundert, dass es scheinbar noch Idealisten gibt, die auf 42 Gramm PVC eine Labelphilosophie aufzubauen gedenken. Stag-O-Lee nennt sich ein neu gegründeter Glitterhouse-Ableger und die angekündigten ersten drei Veröffentlichungen werden Seven Inches sein. Die Namen der Bands haben mir erst mal gar nichts gesagt, doch beim Reinhören auf der myspace-Seite des Labels wird schnell klar, dass da ein paar richtig heiße Garagen-Kracher an den Start gehen. Die Einordnung "Soul/Psychedelic/R'n'B" ist insofern etwas irreführend. Ich hoffe mal, dass mit den ersten drei Releases die Marschrichtungszahl vorgegeben ist und man Niveau und Stilrichtung zu halten in der Lage sein wird. Auf der Blogseite des Labelmachers geht es ja diesbezüglich leider hin und wieder etwas drunter und drüber, hmm... Durch eine ziemlich entscheidende Stilfrage ist man mit Hilfe der Bloggergemeinde aber immerhin schon durch: die Singles bekommen ein großes Mittelloch. Recht so. Ich bin sehr gespannt, wie sich die Sache entwickeln wird und vor allem auch, ob man preislich den Ball flachhalten kann/will. Auf einen Hype für Nerds habe ich nämlich keinen Bock. Dass es geht, zeigen diese Kollegen hier seit ein paar Jahrzehnten:

Mittwoch, 3. September 2008

Ain't it funny?

Yesss - it is!

Gefunden auf der website von Kathleen Edwards (die außerdem noch prima Songs schreibt)

Dienstag, 2. September 2008

Thunder Road

Meine Geschichte mit diesem Lied und seinem Autor geht so:
Vor 3,4 Jahren kaufte ich mir ein sehr schönes Album der Cowboy Junkies "One Soul Now". Der CD lag damals eine "Bonus"-Single bei, mit Coverversionen. Townes, Neil Young und eben Springsteens "Thunder Road". Der "Boss" hatte mich ehrlich gesagt früher nie sonderlich interessiert. Die ganz frühen Platten zu unausgegoren und die späteren zu plakativ. So abgehoben kann man wohl nur als Teenager denken. Mein Held hieß jedenfalls damals Dylan und Springsteen war allenfalls ein Adept. Die Cowboy Junkies Version ließ mich aber aufhorchen; welch ein Song, was für eine Kraft. Beim Hören des Originals wurde ich aber erstmal wieder enttäuscht. Zu schnell, fand ich damals und die alten Vorurteile kamen wieder hoch. Der Song ließ mich aber nicht wieder los. Die MINERS haben sich fortan hin und wieder in Bandproben daran versucht, allerdings ohne Erfolg, was meinen soll, ohne dass man vor Rührung weinen muss. Denn das hätte dieses Lied verdient. Das erlebte ich erst unlängst, als ich bei youtube nach Mitschnitten von 1975 suchte. Bruce Springsteen hatte damals die "Born To Run" gerade draussen und war dabei, Europa zu erobern.
Und eröffnete die Shows mit einer derart beseelten Version von Thunder Road", dass einem heute 33 Jahre später noch der Mund offen stehen bleibt beim Zuhören:


Nur so kann es immer schon gedacht gewesen sein. Und kein Produzent schichtet Gitarre um Gitarre auf. Nur ein nacktes Piano und diese Stimme und unendlich viel Gefühl.

Damit habe ich angefangen, mich mehr für das Frühwerk zu interessieren. Zufällig gibt es bis Weihnachten diese japanischen Vinyl-Replics, CD's, die genauso verpackt sind wie früher die LP's, nur eben kleiner. Auch zum (relativ) kleinen Preis von 9,90. Und so habe ich mir nach und nach fast alle Scheiben vor der "Born In The U.S.A." zulegen können. Und sie sind auch fast alle gut. Unerreicht aber bleibt meiner unmaßgeblichen Meinung nach "Thunder Road".

Warum schreibe ich das heute? Weil ich gerade eine Version gehört habe, die zwar wieder anders ist, mich aber genauso bewegt. Gesungen von einem Singer/Songwriter aus Milwaukee, der noch so unglaublich jung ist, aber schon so unglaublich reif klingt. Hayward Williams. Höre selbst: hier

Dem ist nichts mehr hinzuzufügen...

Freitag, 29. August 2008

Werbung

Gestern abend haben wir einem ehemaligen musikalischen Weggefährten den Abschied aus dem Junggesellendasein erleichtert. Im wunderschönen Vierseitenhof des Langhennersdorfer Pfarrhauses wurde gepoltert und da auch Matthias' künftige Ehefrau Lyssan eine Band hat, gab es den ganzen Abend Livemusik galore. Die MINERS spielten gegen Mitternacht und die Schar der Gäste hatte sich schon etwas gelichtet, was aber der Stimmung keinen Abbruch tat, da die Kollegen vor uns das Publikum schon schön angewärmt hatten. Doch hier geht es nicht um uns. Eine Band musste den Anfang machen und diese hier verstand es sehr gut, die Leute mit charmanten Sprüchen und schönen Harmonien aus der Reserve zu locken:


Ein herrlich entspannt groovender Schlagzeuger im gesetzteren Alter und zwei Jungspunde, die vor absolut nichts zurückschreckten. Man spielte sich durch die Klassiker der sechziger Jahre und das mit einer verve, dass es Freude machte, zuzusehen und zu hören. "Help", "The Letter" und wie sie alle heißen. Selten hatte ich so einen Spaß an einer Tanzmugge (wenn ich genau überlege, eigentlich nie). Aber diese Jungs hier klingen frisch. Also, wenn Du demnächst eine Hochzeit planst und nach Musik für Deine Gäste von 7 bis 70 suchst - das könnte eine Empfehlung sein. Www - guggst Du hier...

Montag, 25. August 2008

Hach!

Kennen Sie das?
Sie lesen etwas schönes im Internet, möchten einen freundlichen Kommentar hinterlassen und da Sie sich sehr selten auf fremden Seiten bewegen, sind Sie etwas nervös und verhaspeln sich total, veröffentlichen und löschen Ihren Beitrag in einem Zuge und stellen erschrocken fest, dass auch ein gelöschter Beitrag als Platzhalter für alle sichtbar bleibt. Und das auch noch mit Ihrem Namen als Zeichen Ihrer Unfähigkeit, digital zu kommunizieren. Nein? Dann haben Sie Glück ...

Sonntag, 24. August 2008

The Jayhawks will rise again!

Kaum zu glauben, aber wahr:
Gary Louris und Marc Olson haben zusammen ein Album aufgenommen. "Ready For The Flood" soll schon am 16. September erscheinen, auf dem Label Hacktone, wo Olson seit der Trennung von Victoria Williams zu Hause ist. Eine Reihe gemeinsamer Auftritte seien auch geplant. Auf der Myspace-Seite der beiden betont man zwar, es handle sich bei der Platte nicht um das neue Jayhawks-Album, doch mal ehrlich: was soll bei dieser Paarung anderes herauskommen? Unabhängig davon gibt es auf der Jayhawks-Fansite folgende Ankündigung: "The '94/95 era Jayhawks (Gary Louris, Mark Olson, Marc Perlman, Tim O'Reagan and Karen Grotberg) will re-unite for a one-off set at the Azkena Rock Festival in Vitoria, Spain."

Mir ist egal, wie das Kind heißt; ich freue mich wie verrückt darauf, bald die beiden Stimmen wiedervereint mit neuen Songs zu hören.

Samstag, 23. August 2008

Glück Auf!

Das kleine Festival zu dem unsere kleine Band eingeladen wurde, nimmt konkrete Formen an. Außer den MINERS spielen noch folgende Bands: "Skirt", "Feel Alive, "Strauchdiebe" und "Dreibstoff", alles Krachmacher aus der näheren Umgebung.
Wir sind 21.00 Uhr dran und haben 90 min Spielzeit. Prime-Time, sozusagen...

ROCK am Wald am 13.09. 2008 in Berthelsdorf bei Freiberg

Freitag, 22. August 2008

Wish you were here

Die insgesamt 5.000 km bis an Schottlands Nordwestküste und zurück im eigenen Auto gaben uns in den letzten drei Wochen ausreichend Gelegenheit zum Musikhören. Und da die Geschmecker verschieden, machen sich für diesen Zweck Compilations eigentlich ganz gut. "Die 500 besten Songs aller Zeiten" nach Meinung des amerikanischen ROLLING STONE hatten wir auch im Gepäck und somit für ein paar Stunden ausgesorgt. Es ging nicht ganz ohne Skippen (mit Funk kann ich nicht wirklich was anfangen), doch das Gros war wirklich groß. Und so mancher Song ließ Situationen wieder auferstehen, die ein Vierteljahrhundert her sind. Die meisten Songs stammten ohnehin aus dieser Zeit, bzw. waren noch älter. Ein paar Nummern hatte ich ewig nicht gehört. So z.B. auch Pink Floyd. Für Platten dieser Band hab' ich zu ddr-Zeiten ein Vermögen ausgegeben, aber irgendwann sind die dann in meiner Wahrnehmung einfach abgetaucht. "Wish You Were Here", in der RS-Wertung mit Platz 316 völlig unterbewertet, wie viele britische Bands, erzeugte aber sofort wieder eine Gänsehaut. Auf dem Rückweg musste ich deshalb in London dringend nachsehen, ob es Battersea noch gibt, das für das Plattencover der Pink Floyd LP "Animals" Pate stand. Gibt es:


Manchmal wünsche ich mir wirklich, sie wär' wieder hier, die Zeit zwischen 1973 und 1979.

Freitag, 11. Juli 2008

Oben Ohne



















Gesehen zum MINERS-Open-Air 2008

Mittwoch, 9. Juli 2008

MINERS Updates

Damit niemandem, den es interessieren könnte, etwas durch die Lappen geht, werde ich an dieser Stelle in nächster Zeit hin und wieder ein paar Neuigkeiten aus dem MINERS-Kosmos veröffentlichen. Es kann nämlich sein, dass der Wechsel unseres Hosters nicht ganz reibungslos verläuft und die alte Website weg ist, bevor die neue da ist. Wir werden sehen.

In Vorbereitung:

Sept 13 2008, Rock am Wald, Berthelsdorf/Erzgeb.
C.U. ...

Montag, 9. Juni 2008

Desert Punks

Man kann sich nicht für alle Musikstile interessieren, doch hin und wieder kann ein Blick über den Tellerrand nicht schaden. Vor Jahren noch witzelte ich mit Tony von den Lomebego Surfers anlässlich eines gemeinsamen Auftritts mit zwei weiteren Bands: "um Himmelswillen nur nicht nach der Stonerband spielen müssen, da ist man früh morgens erst fertig...", so habe ich unlängst festgestellt, dass es wie überall auch da Unterschiede gibt. Ein Plattenreview gab kürzlich den Ausschlag, dass ich mal bei Brant Bjork & The Bros vorbeigesurft bin. Der Mann soll noch auf 2-Zoll-Tape aufnehmen und das solle man auch hören. Tatsächlich kommen die Gitarren schon im lausigen digitalen Format derart fett rüber, dass ich gespannt bin, wie sich das von Vinyl über das Homestereo anhört. Wunderbare Produktion, klasse einfach strukturierte Songs und eine saucoole Stimme. Die letzten beiden Scheiben sind hier verfügbar und was noch schöner ist: Brant Bjork & The Bros spielen am 16. Oktober gleich hier um die Ecke.

Dienstag, 3. Juni 2008

R.I.P.

Nachdem ich heute die vielen Nachrufe auf Bo Diddley las, fiel mir wieder ein, dass ein anderer Ausnahmegitarrist Anfang des Jahres im Alter von 42 Jahren fast unbemerkt von der Öffentlichkeit verstorben ist.

Sonntag, 1. Juni 2008

Nackig in Helbigsdorf

Vor ein paar Jahren coverten die MINERS mal zu vorgerückter Stunde "Knocking on Heavens Door". Auf Wunsch des sehr bierseeligen Publikums aber nicht ohne einen gewissen eigenen Spass an der Sache. Ein schönes Liedchen eigentlich, wenn man Peckinpahs Film dazu vor dem inneren Auge sehen kann. Leider ist aber naheliegender, dass einem Axl Rose's Gesang dazu einfällt, der diesen Song auch mal verwurstet hat, neben einhundertfünfundneunzig anderen. Nun ja. Jedenfalls habe ich mich damals hinterher fast totgelacht, als unser Schlagzeuger erzählte, sein Sohn hätte anstatt "Knock knock knocking on Heavens Door" immer nur "Nack nack nackig in Helbigsdorf" verstanden (Helbigsdorf ist sein Wohnort). Ja und seither ist es unser Running Gag gewesen, dereinst werden wir diese Songzeile nackt auf einer Bühne in Helbigsdorf singen. Gestern abend haben wir dann ernst gemacht.

Zuvor hatten 4 lokale Bands das Feld beackert. Leider fanden nur ca. 120 Leutchens den Weg vor die Bühne. Trotz freiem Eintritt und Fassbier für 1,50. Aber da die, die da waren, auch alle fast bis zum Ende blieben, kann man annehmen, dass es gefallen hat. Die Bühne hätte übrigens jedem mittleren Festival zur Ehre gereicht mit ihren 6 x 6 x 6 Metern. Sollten wir so etwas noch einmal veranstalten, dann werden es wohl nur 3 Bands insgesamt werden. Ich für meinen Teil hatte jedenfalls schon genug Musik gehört, als wir dann gegen halb 11 angefangen haben zu spielen. Wir hatten leider nicht unseren besten Tag, trotz Abstinenz bis zum ersten Ton oder vielleicht gerade deswegen. Einige verhunzte Liedanfänge und ein paar daneben gegangene Soli. Unser Publikum war allerdings äußerst tolerant und erfreute uns mit seinem Tanz. Letzter Song war unser " From Down Below" und als Zugabe legten wir noch ein paar Scheite nach mit "54/40 or Fight" und "Dead Moon Night" von Fred Cole. Dann ging das Licht aus. Breiti und ich hatten uns kurz vorher abgesprochen, dem Schorsch allerdings nichts gesagt, weil wir sein Veto befürchteten. Der ruft auch promt "Schiebung!" und lässt die Hose oben. Aber wir ziehen die Sache durch. Was soll ich sagen? Nach 5 min war's vorbei und die Bauern, die bis zum Schluss da waren, haben morgen früh beim Bäcker was zu erzählen.

Sonntag, 25. Mai 2008

23. Puppenspielfest in Hohnstein

Bereits zum 23. Mal rief der Hohnsteiner Kasper zum Puppenspielfest auf die Burg und zum 12. Mal folgten wir mit großer Vorfreude. Diesmal auch gut vorbereitet. Denn dank Website konnten wir in der Woche vorher uns in aller Ruhe das Programm anschauen und uns für einen Tag, Samstag oder Sonntag, entscheiden. das Wetter sollte an beiden Tagen gut werden und spielte somit keine Rolle.

Bei unserer Ankunft mussten wir gleich erst mal feststellen, dass Uli Schlott, dessen Spiel wir sehr mögen und auf den wir uns gefreut hatten, absagen musste. Als Ersatz war Jens Hellwig eingesprungen, den wir noch nicht kannten, doch der uns auf Anhieb sehr gut gefiel. Klassisches Kaspertheater mit viel Dynamik, excellenter Stimmentrennung (köstlich: der afrikanische Weihnachtsmann) und vielen lustigen Einfällen im Stile von Laschi. Und so hat es mich auch gar nicht gewundert, dass bei dessen späterem Auftritt, "der Jens" mehrmals als Sparringspartner im Publikum herhalten musste. Sicher nicht abgesprochen, sondern eher eine Verneigung des einen vor dem anderen. Ja, der Laschi (bzw Locci)... Seit unserem ersten Puppenspielfest um 1995 herum suche ich immer zuerst seinen Namen im Programmheft. Egal ob als Puppenspieler, Clown, Musikant oder Pausenbespassung, ich bin jedes Mal begeistert von seiner Kunst. Und es gibt im Jahr zwischen den Puppenspielfesten nicht viel, worüber ich so lachen kann, dass mir die Tränen in die Augen schießen.
Gefallen hat uns außerdem noch das Dresdner Figurentheater mit dem Ritterspektakel und auch die beiden Schweizer mit ihren Wollpuppen waren interessant.

Insgesamt war es wie immer ein wunderschöner Tag auf der Burg. Das erste Mal ohne unsere Kinder übrigens. Und weil nicht zu befürchten ist, dass am Konzept etwas geändert ist, freuen wir uns schon gant toll auf das nächste Jahr!

Dienstag, 13. Mai 2008

OBS (wieder stattfindet oder nicht)


Seit 2001 wissen wir überhaupt erst, dass es ein Festival namens Orange Blossom Special, kurz OBS, gibt und von da an haben wir stets versucht, im Publikum dabei zu sein. Wir, das sind mein Freund Schorsch, seine Kids, meine Kids und ich. Die Vorfreude aufs nächste Jahr begann immer schon mit der Rückfahrt vom OBS am Pfingstmontag. Der nächste Höhepunkt folgte im Spätherbst mit dem Ordern der Tickets und der Spannung, ob man nun denn zum erlauchten Kreise der Teilnehmer gehören würde oder nicht. Denn das OBS war früher oder später immer ausverkauft. Und das lange, bevor bekannt gegeben wurde, welche Künstler denn nun überhaupt auftreten. Das OBS war Kult und wir waren längst abhängig. Nach dem 9. hab' ich so gedacht: das kann man eigentlich nicht mehr toppen. Was wollen die bloß zum Jubiläums-OBS auffahren... Mit eigenen Eindrücken vom 10. kann ich leider nicht dienen, da die MINERS da gerade in Sachsen selbst auf der Bühne standen. Doch so richtig vom Hocker gehauen hat mich das Rockpalast-Special dann nicht. Beim 11. waren wir wieder zugegen und rückwirkend muss ich sagen, hm, vielleicht war da doch schon etwas die Luft raus. Möglicherweise ist das auch nicht nur mein Eindruck gewesen. Denn der Kartenvorverkauf für das 12. musste mit Annoncen, Gewinnspielchen und professioneller Unterstützung auf der Zielgeraden noch mächtig gepushed werden. Am Ende hat's aber wohl wieder für ein Sold-Out! gereicht und ich hoffe, dass damit auch genügend Kohle reingekommen ist, um die Künstler zu bezahlen. Ob allerdings genügend Kraft übrig ist, weiterzumachen, ist fraglich...

Leider schaffen wir es nie, rechtzeitig zur ersten Band am Freitag da zu sein. Drei unserer Kinder gehen noch zur Schule und die wollen erst eingesammelt sein. So wird es meistens nach 9 Uhr, bis wir die 5 Stunden Autofahrt hinter uns gebracht haben. In diesem Jahr, da Pfingsten extrem früh stattfindet, schaffen wir es gerade noch, die Zelte aufzubauen, bevor die Nacht hereinbricht. Girls In Hawaii (B) ist folglich die erste Band, die wir uns anschauen können. 'Big In Belgium' - von mir aus. Ich kann mit dieser Art von Musik wenig anfangen. Mit dem Getue noch weniger. Aber sie finden ihr Publikum, unter anderem auch in unseren Kindern. So ist das und gut ist das, für jeden etwas dabei...

Meine Musik findet eher auf dem Sendeplatz zur Mittagszeit statt. Diese Erfahrung habe ich zum OBS schon öfters gemacht. Meist kleine Namen in kleinen Besetzungen. Künstler, die sich aber für eine nur spärlich gefüllte Wiese mächtig ins Zeug legen. Und die dann bei den vergleichsweise wenigen Leuten auf sehr offene Ohren treffen. So auch bei Clara Luzia (A). Ganz bezaubernde Musik schrieb der Rembert und genau so war es. Wir kaufen unsere ersten Tonträger des Festivals und - hey - es gibt sogar eine 7"! Danach Cuba Missouri (D), die unsere Familien in zwei Lager spalten, wie schon am Abend vorher. Mir jedenfalls genügen die ersten beiden Songs. Rykarda Parasol & The Tower Ravens (USA). Ich hab' ja keine Ahnung, aber die Lobeshymnen, die seit dem Signen dieser Band im Glitterhouse gesungen werden, kann ich auch nach einem Liveerlebnis nicht nachvollziehen. Ja, Patti Smith hör' ich auch sofort heraus, aber die Frage ist doch: will ich das? Hat mich nach allem Rummel etwas enttäuscht, diese Band. Und ich mache mir so meine Gedanken um Glitterhouse als Label... Mit Hyacinth House (S) scheint man allerdings wirklich einen guten Act im Portfolio zu haben. Den für's Publikum anstrengenden Soundcheck des extrovertierten Sängers mal außen vorgelassen, boten die Schweden ganz große Kunst. Schade, dass einige Instrumente anfangs gar nicht zu hören waren, doch nachdem Mack Johansson ein paar Stecker selbst umgestöpselt hatte und sich um das Equipment seiner Kollegin Chellistin wenig Gedanken zu machen schien, hat mich das nicht mehr gewundert. Aber es ist die Musik, die entscheidend ist. Michael J Sheehy & The Hired Mourners (UK) hatten wir im letzten Jahr schon sehr gemocht und auch sein diesjähriger Auftritt an bestplazierter Stelle im Programm war großartig. Das erste Mal ist freilich immer am besten. Vielleicht war der Druck auch nur etwas höher, oder der Pegel, oder beides. Wir waren jedoch sehr sehr zufrieden. Und als der letzte Song in George McCrae's "Rock Your Baby" gipfelte sind mir wirklich die Tränen gekommen... Und weil es so schön war, haben wir für uns den Tag damit ausklingen lassen. Die Kinder wollten noch wissen, wer als nächstes käme und ich hab' gesagt: "Nach 11 Uhr wird hier nur noch gejammert." Ich meine das nicht böse. Ich wollte ein schönes Konzert im Herzen behalten...

Am Sonntag habe ich zugegebenermaßen etwas Druck gemacht. Die erste Band wollte ich keinesfalls verpassen. Also 11 Uhr schon den Grill angefeuert, damit wir mit dem Essen rechtzeitig durch waren. Denn das was ich im web von Mary Epworth & The Jubilee Band (UK) gehört und gesehen hatte, entsprach so dem, was ich im Moment gerade sehr mag. Platten gibt's aktuell hierzulande noch keine zu kaufen, doch ich denke, Freund M. J. Sheehy wird da wohl ein Wort bei seinem Freund R. Holstein einlegen und wir müssen nicht mehr lange auf einen Longplayer warten. Man hatte aber immerhin eine 6-Track-EP mit Siebdruck-Cover gefertigt, die nach dem Konzert auch fleißig gekauft wurde. Wunderschöne Balladen, die alle irgendwie aus der Zeit gefallen wirken. Live wurden die Songs sehr abwechslungsreich in Szene gesetzt. Bei zwei oder drei Stücken wirkten die beiden Bläser von Norma Bek (D)(siehe Foto oben) mit, die uns anschließend auch noch mit Pausenmusik verzückten. Dadurch bekamen die Song eine zusätzliche schräge Note, was aber absolut wohlwollend gemeint ist. Insgesamt eine sehr sympathische, weil zurückhaltende, Darbietung und für mich mit M. J. Sheehy ein Höhepunkt des Festivals. Auf Gisbert Zu Knyphausen (D) freute sich meine Tochter sehr, weil "endlich mal einer, der deutsch singt". Musikalisch sehr flott, textlich sehr stilsicher bot der Sänger mit Band deutschsprachige Musik von der besten Sorte. So richtig unter die Haut geht mir das allerdings selten. Und ich weiß auch warum: Ich komme mit dem Denken nicht hinterher. Danach war bei uns erst mal die Luft raus und von Scout Niblett (UK) hören wir nur die ersten beiden Songs. Die sind aber gar nicht so anstrengend, wie die Videos ihrer website vermuten lassen könnten. Doch zum nebenbei hören ist es wiederum auch nichts. Als wir von der Siesta zurückkommen, bot Hank Shizzoe & The Directors (CH) gerade grundsoliden Rootsrock an. So etwas geht auf jedem Festival in Ordnung. Die nächste Band geht uns irgendwie durch die Lappen, was ich jetzt erst merke, da ich dies hier schreibe. Schade, denn, das was im Flyer stand, hätte mich vielleicht interessiert. So aber waren The Great Crusades (USA) die nächste und auch gleichzeitig die letzte Band, die wir zum diesjährigen OBS sahen. Seit 2001 sahen wir doch eine ganze Reihe Bands in Beverungen, doch an den damaligen Auftritt dieser Truppe kann ich mich heute noch erinnern. Wenn man einen Sänger mit Rockröhre und ein paar schmissige Refrains im Repertoire hat, dann hat man um diese Uhrzeit vermutlich überall das Publikum auf seiner Seite. Nee, nee, das ist schon sehr authentisch, was diese Typen machen. Konnte ich unter anderem daran sehen, dass mir am nächsten Morgen gegen 8.00 Uhr ein Brian Leech leicht zerknauscht, aber gut gelaunt, im Bühnenoutfit beim Bäcker begegnete...

Ja, so schnell war das Wochenende wieder vorbei. Und obwohl ganz unsicher ist, ob es ein nächstes Mal geben wird, bin ich nicht allzu traurig. Denn die Enttäuschung "beim letzten Mal war's besser" habe ich im letzten Jahr schon verdaut. Meine Erwartungen waren auch nicht so hoch wie früher und es war trotzdem (oder gerade deswegen) wieder sehr schön. Schneller, höher weiter ist ein Scheißspiel in dieser unserer Zeit und ich denke, wenn man da nicht mitmacht, sondern sich auf das besinnt, was man ursprünglich mal gewollt hat, wird man wieder zu alter Klasse auflaufen. Und es werden genügend Leute da sein, die das gut finden und honorieren...

Nachtrag am 14.05.: Der Rembert hat sich im Gästebuch der OBS-Website geäußert: Es sieht gut aus für eine Fortsetzung des Festivals. Na, Gott sei Dank...

Donnerstag, 10. April 2008

Auf meinem Plattenteller

Heute kam ein Päckchen von Mailorder meines Vertrauens:

Angekündigt als 3-fach-LP (das hätte geheißen bis zu 6 Titel pro Plattenseite!) und außerdem noch 10 Eus teurer als die Doppel-CD gleichen Inhalts habe ich im Vorfeld schwer mit mir gerungen, ob ich mir das Vinyl von "I'm not there" zulege. Standhaft geblieben und beim Auspacken gefreut: Die 34 Tracks sind auf insgesamt 4 x 12" verteilt und stecken außerdem in farbig schön gestalteten Innenhüllen. Schwein gehabt.

Das Debüt vor dem Debüt (Tonight at the Az) hatte ich im letzten Jahr schon auf dem Einkaufzettel. Ist nichts draus geworden. Gab's in EU nur als CD. Nun also "The Felice Brothers" selftitled. Als audiophile 2-LP-180g-Ausgabe! Wunderschöne Produktion! Mit Poster! Mit Download-Code für das komplette Album als digitalen Kram! Da kann man nicht vorbeigehen. Ich jedenfalls nicht!


Dieser Mann hat eine wunderschöne Stimme und ein Händchen für zuckersüße Melodien. Schade dass er und Marc Olson nicht noch mehr Jayhawksplatten gemeinsam geschrieben haben. Wie man liest, soll es aber diesbezüglich bald einen neuen Versuch geben. Bis dahin kauf ich den beiden alles ab, was sie solo veröffentlichen. Und bin bisher nicht enttäuscht worden. Bin auf "Vagabonds" sehr gespannt. Die LP wiegt mindestens 180 Gramm und ist in einem schönen Klappcover im Stile der guten alten Siebziger verpackt.


Nachdem ich kürzlich ein paar dieser japanischen CD's in kleinen, hübschen LP-Cover-Nachbildungen gekauft habe, und die Songs nicht nur als Best-Of-Remasters höre, fange ich so langsam an, die ganze Größe dieser Band zu begreifen und hoffe, dass im allgemeinen Hype die alten Vinyle noch einmal aufgelegt werden. Denn wenn es sich bei einer Band gelohnt hat, dann bei dieser hier. "IV". More to come I hope...

Montag, 10. März 2008

Der letzte Service

"Unser Tod ist der letzte Service, den wir der Welt leisten können: würden wir nicht aus dem Weg gehen, würden die uns folgenden Generationen die menschliche Kultur nicht wieder frisch erstellen müssen. Sie würde starr, unveränderlich werden, also sterben. Und mit dem Tod der Kultur würde alles Menschliche auch untergehen." Joseph Weizenbaum (08.01.1923 - 05.03.2008)

Samstag, 26. Januar 2008

When I'm fourty-four ...

Auf der Suche nach der passenden Musik für meine Geburtstagsfeier kam mir die Idee, mal zu gucken, was der eine oder andere meiner Favoriten im zarten Alter von vierundvierzig Jahren verbrochen hat und ob sich das eventuell zum Auflegen eignen täte.
Ich musste leider schnell feststellen, dass so viele gar nicht in Frage kommen. Die einen, weil sie im Moment noch jünger sind und die anderen, weil sie dieses Alter schon nicht mehr erlebt haben. Und beim Rest konnte ich mich des Eindrucks nicht erwehren, dass in der Rückschau dieser Lebensabschnitt nicht unbedingt zu den kreativsten gehört hat. Beispielsweise bei Cash und Dylan. Es gab aber auch ein paar Ausnahmen. Und das sind diese hier (gewichtet nach der Bedeutung im Gesamtwerk des Künstlers, nach meiner unmaßgeblichen Meinung).

5. Keith Richards TALK IS CHEAP (1988)
4. Tom Petty WILD FLOWERS (1994)
3. Van Morrison AVALON SUNSET (1989)
2. Neil Young RAGGED GLORY (1990)
1. Lucinda Williams CAR WHEELS ON A GRAVEL ROAD (1998)