Zu wechselnden Terminen doch mit bemerkenswerter Kontinuität veranstaltet der Breiti nun schon seit eigen Jahren seine Hoffeten. Gute Musik läuft ja rund um die Uhr in der Helbigsdorfer Autoscheune, aber einmal im Jahr werden dort, wo sonst Räder ausgewuchtet werden, Lautsprecherboxen hochgewuchtet und es wird live aufgespielt. Die MINERS waren in all den Jahren immer dabei gewesen, diesmal nun halt nicht.
Auf dem Weg zum Ort des Geschehens hörten wir schon von weitem etwas, was sich verdächtig nach "Black September" anhörte, gefolgt von "Gimme Shelter". Ich dachte schon, der Breiti habe zum Aufwärmen eine alte MINERS-Konserve aufgemacht, aber nein, es war die erste Band des Abends, die sich diese beiden Preziosen zu eigen gemacht hatte. THE INCOMPLETE SONS, die Band, in der zwei Söhne der MINERS gemeinsam mit einer blutjungen Schlagzeugerin musizieren, hatten vor einem Jahr zum Zehnjährigen der MINERS schon mit uns auf der Bühne gestanden. Und was sich da in den letzten zwölf Monaten getan hatte, hörte sich gut an. Eine gesunde Mischung aus eigenen Nummern und ausgewählten Covers wie den eingangs erwähnten Stücken und "Hey Joe". Chapeau! Danach wird man lange suchen können in der U20-Liga. Eröffnet hatten die SONS übrigens mit dem "From Down Below", der ersten MINERS-Single. Das hätte ich gerne mal gehört. Vielleicht beim nächsten Mal...
Danach schickten sich TREFFER aus Leipzig an, dem Helbigsdorfer Publikum den Arsch zu versohlen. Musikalisch gesehen. Darauf hatte ich mich sehr gefreut, denn ich mag diese Mischung aus geradem, schnellem Rock'n'Roll und kernigen Texten. Hoffi schreibt kleine -zutreffende- Alltagsgeschichten; sein Vortrag und die Kommunikation mit dem Publikum sind so authentisch, dass man ihm aufs Wort glaubt. "Tiefster Punkt", "Brandung", das sind doch schon Liedtitel, auf die man neidisch werden könnte...
Die Jungs waren ja anfänglich etwas skeptisch ob des Publikumsanteils jenseits der Fünfzig, doch das war kein Thema. Auch die älteren Semester ließen sich von der Spielfreude des Dreiers mitreißen. Nur so schnell tanzen, nein, das ging dann doch nicht. Aber das tat der Show keinen Abbruch, mitsingen war genau so schön...
Der guten Stunde mit eigenen Songs folgten noch einige passende Coverversionen, unter anderem von der ehemals schnellsten (oder lautesten?) Hardrockband der Welt. Und wenn wir die Augen zusammenkniffen (oder die entsprechende Landung schon weghatten), da konnten wir fast den Lemmy auf der Bühne sehen... ;-)
Insgesamt ein runder Abend. Ich denke mal, das geht beim Breiti im nächsten Jahr so weiter...
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