Seit ein, zwei Jahren schon hab' ich vor, meinen 18 Jahre alten Plattenspieler durch einen neuen zu ersetzen. Nicht dass er's nicht mehr täte, aber bei dem Durchsatz an Platten vermute ich, dass das Abtastsystem nicht mehr das Beste sein wird und er war seinerzeit auch so ziemlich der billigste im Regal. Also eine rein präventive Maßnahme zum Schutze meiner kostbaren Vinylschätze.
Doch mit dergleichen Entscheidungen tue ich mich in der Regel ziemlich schwer. Ich denke da immer gleich, dass etwas ewig halten können muss. Besonders bei technischen Dingen heutzutage wahrscheinlich unmöglich oder aber zumindest unbezahlbar. Also macht man Kompromisse, Kompromisse, Kompromisse, bis man die Ansprüche so weit runter geschraubt hat, dass sie in das Budget passen. Ist man dann noch halbwegs zufrieden mit der Wahl und will zum Kauf schreiten, stellt man fest, dass der betreffende Plattenspieler nicht mehr gebaut wird. Geht alles wieder von vorne los...
Es hat also eine Weile gedauert. Und weil dem Sohne (der sich auf das alte Sonygerät freut) versprochen worden war, spätestens bis Weihnachten habe der Vater sich entschieden, habe ich am Wochenende nun endlich Nägel mit Köpfen gemacht. Heute kam nun der neue Dreher mit der Post. Erster Eindruck: dreimal so schwer wie der alte, was ja für die verbauten Materialien spricht. Die Verarbeitung lässt ebenfalls keine Wünsche offen. Bedienung ist für mich auch sehr OK (man muss schön viel selber machen) und das Ganze in einem schlichten, schwarzen Design, was ich gerne 30 Jahre aushalten werde, ohne dass es mir auf die Nerven geht. Gut. Aber klingen nun die Platten besser? Ich kann nur sagen - ein Quantensprung. Für mich jedenfalls. Nach einem kurzen Testlauf (mit einer ddr-Platte, die ich doppelt habe, hihi) habe ich Led Zeppelin IV aufgelegt und in LedZep-angemessener Lautstärke gehört. Dynamik ohne Ende! Wahnsinn! Kann ich gar nicht glauben! Wow!
Ich bin vielleicht froh, dass das Thema "Plattenspieler" nun endlich vom Tisch ist...