Donnerstag, 25. Dezember 2014

Weihnachtsessen

 
Was an Weihnachten auf den Tisch kommt, darüber habe ich mir die letzten 50 Jahre nicht wirklich Gedanken gemacht; das waren Rituale, die weit über das selbst Erlebte hinausreichen. Doch da uns die Tochter dieses Jahr mit ihrer Anwesenheit erfreut, mussten vegetarische Alternativen her. Der Kompromiss war am Ende gar keiner, denn die gemeinsame Vorbereitung hat uns Dreien viel Freude gemacht. Am Heiligabend gab's statt Bratwurst Linsen mit schwäbischem Kartoffelsalat und heute zum ersten Feiertag dann Ravioli mit einer Rote Beete-/Ricottafüllung, geschwenkt in Walnuss-/Thymian-Butter. Da könnte man(n) sich dran gewöhnen...

   

Samstag, 29. November 2014

Waking up the manneln ...

 


...same procedure as every year, in der Woche vor dem ersten Advent: auspacken, putzen, abgeleimte Arme und Nasen reparieren, aufstellen und dran freuen...

Montag, 8. September 2014

Everybody's home, now - The Sound of Bronkow Music Festival 2014

 

Bereits zum fünften Mal veranstaltete das Label K&F Records in Dresden zum Sommerausklang ein Festival mit den Schwerpunkten Indiepop und Liedermacher; besser sollte man sagen, mit handverlesener feiner Musik verschiedener Genres. Die dreitägige Veranstaltung ist wohl immer noch ein Geheimtipp, denn es gab Anfang August noch Restkarten zu kaufen. Glück für mich, denn über die Urlaubszeit war mir die Sache etwas aus dem Blickfeld geraten. Vergleicht man nämlich mal Künsteraufgebot, Veranstaltungsort und das ganze Drumherum mit dem anderer Festivals derselben Kategorie, so müsste das SOB eigentlich binnen 2 Stunden ausverkauft sein. Vor allem bei diesen Ticketpreisen..

Am Freitag standen "Talking To Turtles", "The Marble Man" und "Die Höchste Eisenbahn" auf meiner Liste. Erste waren dann für mich schon die vorweggenommene Krönung des Abends. Das sympatische Duo aus Leipzig bezauberte mit wunderschönen Melodien, klarem zweistimmigem Gesang in harmonischen Arrangements. Das höre ich mir gerne noch ein zweites Mal an. "The Marble Man" aus München spielten als nächste Band im Foyer und dort war der Sound raumbedingt etwas diffuser als oben im Saal. Aber die gute Musik setzte sich durch, wenngleich nicht so ganz auf meiner Wellenlänge. Ich bin schließlich aber nicht die Zielgruppe. "Die Höchste Eisenbahn" sah ich zum zweiten Mal in diesem Jahr. Dieselben Songs, klar, aber ich entdecke in den Texten immer noch wieder Neues, Hintersinniges oder freue mich immer noch über die perfekten Popsongs. Kein Verschleiß bislang. Die Band hingegen wirkte auf mich etwas müde vom durchspielten Festivalsommer. Aber nur ein kleines bisschen. Ich bin gespannt, wie's da weitergeht... 

Beim SOB ging's am Samstag um 2 Uhr Mittags weiter. Als Dresdner geht das, ich konnte leider erst wieder 18.00 Uhr dazustoßen, als "Aloa Input" im Saal auf die Bühne gingen. Ein Trio aus München, das verschiedene Stile munter miteinander mixte. Früher hätte man vielleicht Krautrock dazu gesagt, aber das trifft es auch nicht ganz. Bei manchen (ruhigeren) Passagen kam mir "Sparklehorse" in den Sinn. Melodiös, tanzbar und abwechslungsreich - mir hat's jedenfalls gefallen...

Im Garten konnte sich hernach der Kreislauf wieder etwas erholen bei den sanft fließenden Songs von "Heated Land" mit der beruhigenden Stimme von Sänger Andreas Mayrock. Passte sehr gut zu Zeit und Ort. Entspannter war am Samstag nur noch die Stimme des Sängers von "The Slow Show" aus Manchester. Da werden als Vergleich sicher oft "The National" herangezogen, stimmt ja auch irgendwie. Ist mir aber egal. Echt isses, wenn's von Herzen kommt und das kann man hören. Für mich war die Darbietung des letzten Songs "Everybody's home, now" ein sehr rührender Schlusspunkt. Deswegen habe ich mich anschließend schon auf den Heimweg gemacht...

Am Sonntagnachmittag habe ich mir dann zur Abwechslung die Galerie Neue Meister der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden angesehen. Auch das war mit dem Festivalticket kostenlos möglich - Wahnsinn, oder? Beim Betrachten der knallbunten Acrylbilder von Gerhard Richter wusste ich noch nicht, dass mich anschließend musikalisch Ähnliches erwarten würde. Ein gut gelaunter Tausendsassa sprang auf der Bühne hin und her, bediente unablässig drei Dutzend Bodenpedale und schüttelte nebenher noch einen Stauß beatlesker Melodien aus dem Ärmel, war aber gleichzeitig bemüht, nicht allzu viel Harmonie zuzulassen. Also schnell den nächsten Noise-Button gedrückt! So oder so ähnlich. Von hohem Showwert auf jeden Fall, aber kein reiner Klamauk. "Vin blanc / White wine" - ein Konzertbesuch lohnt sich! Im Garten wurde dass Publikum anschließend noch vom "Dresdner Gnadenchor" geläutert und konnte sich so schon mal auf das Hochamt in der Schlosskapelle vorbereiten...

Als die SOB-Macher vor Monaten im Internet verkündeten, dass "The Felice Brothers" headlinen würden, da hatte ich so meine Zweifel, ob's denn am Ende wirklich dazu kommt. Wie gesagt, bei diesem Ticketpreis, den bereits genannten Bands und der anderen, genauso guten Hälfte, die ich verpasst habe. Aber nach einem stimmigen Vorprogramm von Thos Henley gingen sie dann doch tatsächlich auf die Bühne, zwei der Brüder und drei Freunde dazu. Ich hatte mich sehr auf diesen Abend gefreut, wahrscheinlich zu sehr. Dann müssen Erwartungen enttäuscht werden. Mir war es deutlich zu laut für diese Art Musik und ich hatte meine Probleme mit der Hälfte des Repertoires. Immer genau dann, wenn gleichzeitig gefiedelt und gequetscht wurde. Wobei ich beides für sich sehr mag. Aber eben nicht so sehr die Marke Kasatschok. Doch wenn Ian und James zu reduzierter Instrumentierung ihre Balladen vortrugen, ging mir das Herz auf. Das war's allemal wert. Wie eigentlich alles an diesem Wochenende, ohne Ausnahme. Danke!

Aloa Input
Vin Blanc / White Wine
Dresdner Gnadenchor
James and Ian Felice
Everybody's home, now ...









Sonntag, 16. Februar 2014

Out Of Time

  
Als wir den gestrigen Auftrittsort von "Wind Sand und Sterne" - ein Gartenspartenvereinslokal - betraten, fühlte ich mich kurzzeitig in die frühen achtziger Jahre zurückversetzt. Nur dass die Leute an den Tischen dreißig Jahre älter waren. Doch das sind wir ja inzwischen auch. Aber wir freuten uns, die Band quasi mal um die Ecke sehen zu können und sind dankbar für jeden Veranstalter, der das Risiko, Livemusik zu machen, auf sich nimmt.  Auch wenn die Szenerie hier in der ersten Runde noch etwas bieder wirkte - zu vorgerückter Stunde tobte die Hütte. Spätestens als der Stef seinen Hochsitz verließ und eine inkommensurable Version von "Paint it black" hinlegte. Ganz großes Kino!


"Baby, baby, baby - you're out of time" - Ja, ich weiß, na und?